Dresden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Dresdner Medizinprofessor Jochen Schmitt in den Sachverständigenrat für Gesundheit und Pflege geholt. Das Gremium soll Politik und Wissenschaft verzahnen und "Impulse bei der Erneuerung unseres Gesundheitswesens" geben.
Schmitt ist Professor für Sozialmedizin und Versorgungsforschung und leitet seit 2012 das Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung am Dresdner Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. Dort werden anhand von Daten medizinische Versorgungskonzepte optimiert. Dazu gehört zum Beispiel die Bewertung, wie erfolgreich bestimmte Krebstherapien sind. Beteiligt sind daran Partner aus Klinik, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, darunter das Dresdner Gesundheitsamt und die AOK Plus.
"Daten werden in der Medizin immer wichtiger"
"Durch die Berufung können wir die Expertise der Hochschulmedizin Dresden und speziell meines Teams im Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung in das Gremium einbringen", sagt Schmitt. "Das freut mich sehr." Die Arbeit und Forschung mit Daten würden in der Medizin, der Prävention, Diagnostik und Therapie immer wichtiger. "Das findet nun auch im Sachverständigenrat Beachtung."
Schmitt hat an den Universitäten Würzburg, Hamburg und Leipzig Medizin studiert und an der Universität Heidelberg zur Epidemiologie berufsbedingter Hauterkrankungen promoviert. 2002 kam er an das Universitätsklinikum Dresden.
Der neue Sachverständigenrat ist am Dienstag das erste Mal zusammengetreten. Das Gremium gibt es bereits seit 1987 und veröffentlicht jährlich Berichte dazu, wie sich die Gesundheitsversorgung in Deutschland entwickelt. Ihm gehören sieben Mitglieder an. Schmitt ist das einzige aus Sachsen. Gesundheitsminister Lauterbach, der selbst Mediziner ist, war zwischen 1999 und 2005 selbst Mitglied des Rates.