Dresden. Der Zoo mag für Besucher geschlossen sein - doch das Leben hinter den Toren steht nicht still. Deswegen startete auch das Jahr 2021 mit der Erfassung sämtlicher Tierbestände.
Unter anderem wurde am Mittwoch Trampeltiernachwuchs Colin vermessen, der im vergangenen März geboren wurde. Das Ergebnis: stolze 160 Zentimeter Rückenhöhe zwischen den Höckern. "Im Laufe des Jahres wird Colin den Zoo Richtung Frankreich verlassen", teilte der zoologische Leiter Wolfgang Ludwig mit.
Tierpflegerin Annka Lewertoff zählte unterdessen die Zebramangusten und fütterte sie dabei mit Mehlwürmern. 30 Tiere leben zurzeit in der Anlage. 2020 sei mit mehreren Würfen ein erfolgreiches Jahr für Nachzucht gewesen.

Gewogen wurden beim öffentlichen Termin am Mittwoch die Ursons, auch nordamerikanische Baumstachler genannt. Männchen Howard wurde dabei mit Futter auf die Waage gelockt. "Auch wenn er nicht ganz still hielt, konnten wir knapp zehn Kilogramm festhalten", hieß es. Das sei ein gutes Gewicht für diese große Nagetierart.
Insgesamt seien bei der diesjährigen Zoo-Inventur rund 1.500 Tiere gezählt worden. Das sind nahezu genauso viele wie im Vorjahr.
Löffelhunde kommen nach Dresden
Die Zahl der gehaltenen Arten verringerte sich um vier, was unter anderem auf die Abgabe der Wasserschweine und Parmakängurus zurückzuführen sei. "Mit dem Tod des Riesensalamanders endete auch die Haltung dieser beeindruckenden Amphibienart im Zoo Dresden", sagte Ludwig.
Zumindest eine völlig neue Tierart möchte der Zoo seinen Besuchern im kommenden Jahr präsentieren. Noch vor Ostern sollen zwei Löffelhunde nach Dresden kommen, in Afrika beheimatete Wildhunde mit auffällig großen Ohren. Weitere Neuzugänge seien bei den Goralen und Kattas geplant. Geburten werden unter anderem bei den Südlichen Tamanduas und Trampeltieren erwartet.

Wirtschaftlich blickt der Zoo wenig überraschend auf ein schwieriges Jahr zurück und vermeldete zum Jahresende knapp eine Million Euro weniger Einnahmen als geplant. Insgesamt kam rund 627.000 Gäste, knapp 30 Prozent weniger als im Vorjahr.
Zoodirektor Karl-Heinz Ukena macht dennoch auch diese Zahl stolz. "Sie zeigt, wie sehr sich die Dresdner mit ihrem Zoo verbunden fühlen." Durch die Eintrittsgelder, Spenden und die Unterstützung der Stadt sei die Versorgung der Tiere und die Absicherung aller Arbeitsplätze zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.