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Die lichte Fichte von Dresden bekommt angeschraubte Äste

Die verspottete Dresdner Neumarkt-Fichte ist zumindest etwas üppiger geworden. Der Veranstalter hat extra Äste anschrauben lassen. Halten sie einem Sturm stand?

Von Moritz Schloms
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Der Betreiber hat zusätzliche Äste angeschraubt, um die lichte Fichte auf dem Dresdner Neumarkt aufzuhübschen.
Der Betreiber hat zusätzliche Äste angeschraubt, um die lichte Fichte auf dem Dresdner Neumarkt aufzuhübschen. © xcitepress/Christian Essler

Dresden. Direkt auf dem Neumarkt vor der Dresdner Frauenkirche steht seit einigen Tagen ein Weihnachtsbaum, der aufgrund seiner kahlen Erscheinung für viel Spott gesorgt hat. Um ihn aufzuhübschen, wurden vom Betreiber zusätzliche Äste angeschraubt. Aber hält das?

Lange Äste mit einem dünnen Ende in einem Metallrohr – kann das halten?
Lange Äste mit einem dünnen Ende in einem Metallrohr – kann das halten? © xcitepress/Christian Essler

Cathleen Janotte vom Advent auf dem Neumarkt sagt dazu: "Als Betreiber ist uns die Sicherheit unserer Besucher natürlich extrem wichtig. Die Äste sind fest verschraubt." Bei extremem Schneefall gebe es generell zusätzliche Sicherheitskonzepte für die Bäume, um diese zu sichern. Man habe viel Erfahrung aus den vergangenen Jahren und arbeite mich großer Sorgfalt.

Die auf dem Weihnachtsmarkt aufgebauten Stände, sogenannte Fliegende Bauten, werden vom TÜV abgenommen. Für aufgestellte Weihnachtsbäume gilt das nicht. Cathleen Janotte wird grundsätzlich: "Es werden von Jahr zu Jahr mehr Regeln, an die wir uns halten müssen. Das erschwert die Durchführung des Weihnachtsmarktes sehr."

Mit diesen Rohren wurden die Äste befestigt.
Mit diesen Rohren wurden die Äste befestigt. © xcitepress/Christian Essler

Fichte auf dem Neumarkt ist ein Abbild der sächsischen Wälder

Der Hintergrund der Fichte ist ernst: Sie sei ein Abbild dessen, wie es gerade in den sächsischen Wäldern aussieht, sagt Cathleen Janotte. Die Trockenheit der vergangenen Jahre habe allen Bäumen zugesetzt. "Trotzdem haben wir uns dafür entschieden, regionale Bäume zu nehmen und damit auch Sachsenforst zu unterstützen." Der Advent auf dem Neumarkt sei so gesehen ein kleiner Gnadenhof für die geschädigten Bäume in und um Dresden. "Wir hoffen, dass uns die Dresdner dies nicht übel nehmen."

Bei den "Reparaturarbeiten" an den Bäumen merkt Heiko Gottlöber, ein Mitarbeiter des Marktes an: "Eigentlich machen wir immer die Sterne dran, die Elektrik, und kleine Verbesserungen. Jetzt ist es natürlich die große Reparatur. So schlimm haben wir noch nie repariert. Aber ich glaube auch, hier können wir reparieren, wie wir wollen. Das wird jetzt nicht so viel besser werden. Aber ich denke für den Weihnachtsmarkt, für die paar Tage, reicht das zu."

Cathleen Janotte vom Advent auf dem Neumarkt wünscht sich jedenfalls, dass jetzt auch wieder andere Themen in den Fokus rücken: "Wir haben einen so schönen Weihnachtsmarkt aufgebaut, können wir jetzt mal über was anderes reden als diesen einen Baum?"