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Kies-Ärger in Dresdner Kleingartenanlage

Meistgelesen: Die Freude über ihr Kies-Beet währte bei Heike Lindner nur kurz. Erst senkte der Vorstand den Daumen, dann hagelte es böse Kommentare im Netz.

Von Henry Berndt
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Im Kampf gegen unerwünschte Blumen muss sich Heike Lindner etwas anderes einfallen lassen.
Im Kampf gegen unerwünschte Blumen muss sich Heike Lindner etwas anderes einfallen lassen. © Sven Ellger

Dresden. Irgendwas musste sie gegen diese blaue Plage unternehmen. Schon seit Jahren breiteten sich die Traubenhyazinthen ungebremst im Garten von Heike Lindner aus. Als ihr Mann nun die Idee hatte, ein Beet mit Zierkies zu bedecken, um die Blumen zumindest ein wenig im Zaum zu halten, war sie sofort dabei.

"Ich liebe Blumen", stellt die 53-Jährige klar, aber was zu viel sei, sei zu viel. Ihr Stück Land im Kleingartenverein "Alte Elbe" in Seidnitz bewirtschaftet sie seit 14 Jahren, ist allerdings erst seit zwei Jahren offiziell Pächter. Die einst verwilderte Parzelle sieht heute aus wie aus der Gartenmarkt-Werbung. Kein Unkrautpflänzchen wächst hier gerade. Zusammen mit ihrem Mann hat Heike Lindner neue Wege angelegt. Es gibt viele Beete, Rasenflächen, eine wilde Ecke und sogar einen kleinen Teich.

Der weiße Zierkies auf einer Fläche von zwei mal drei Metern sollte ein weiterer Blickfang werden. Um einen alten Apfelbaum herum hat sie die rund 500 Kilogramm, die ihr Mann in fünf großen Schubkarren heranfuhr, auf einem schwarzen Vlies verteilt. Zwischendrin schauen die Ansätze von Pfingstrosen durch die Steine, und auch einige wenige Traubenhyazinthen durften bleiben. Die alte Messingwanne, in der sie als Kind badete, hat sie eingebettet und bepflanzt. Daneben steht eine Hundeskulptur mit dem Kopf in der Erde. Nächste Woche sollen noch die Beine einer Schaufensterpuppe dazukommen. "Bissel was Lustiges."

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