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Darum ist die Straße am Dresdner Zwingerteich dicht

Am Zwingerteich ist eine Straße für Bauarbeiten gesperrt. Beseitigt wird eine klappernde Gefahr: alte Schachtabdeckungen.

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Hier kommt es auf den Zentimeter an: Polier Roman Roitsch dirigiert die Männer beim Einheben der neuen Schachtabdeckung.
Hier kommt es auf den Zentimeter an: Polier Roman Roitsch dirigiert die Männer beim Einheben der neuen Schachtabdeckung. © PR/Stadtentwässerung Dresden

Dresden. Straff gespannt sind die Stahlketten, an denen die riesige Stahlbetonkonstruktion am Kranarm hängt. Eine Viertelstunde zuvor ist Lkw-Fahrer Jörg Oswald mit seinem Schwertransport aus dem Betonwerk Bautzen angerollt. Jetzt senkt er den neun Tonnen schweren Koloss mit seinem mobilen Steuerteil Zentimeter für Zentimeter ab.

Währenddessen dirigiert Polier Roman Roitsch von der Coswiger Baufirma Lauber seine Männer, die mit Fingerspitzengefühl die l-förmige Konstruktion hinab bugsieren. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Flächen-Abdeckung über einem unterirdischen Abwasserbauwerk, erklärt Bauleiter Daniel Kalweit von der Stadtentwässerung.

Mit solchen Abdeckungen hat das Unternehmen ein Problem. Sie sind in die Jahre gekommen und klappern, wenn Autos darüber fahren. Genauso war es bisher auch an der Straße "Am Zwingerteich", die genau in der großen Kurve zwischen Landtag und Semperoper abzweigt.

Ende des Striezelmarktes musste abgewartet werden

Deshalb hat das Unternehmen ein Programm gestartet, um solche Abdeckungen zu erneuern oder instand zu setzen. Gehandelt wurde bereits auf der Altstädter Zufahrt der Augustusbrücke. Dort wurde im Zuge der Brückensanierung neue Abdeckplatte eingehoben. Neue Flächen-Abdeckungen über Abwasserbauwerken gibt es jetzt auch am Altstädter Anschluss der Carolabrücke sowie an der Micktener Böcklinstraße am Beginn der Flutrinne.

Da beim jetzigen Bauprojekt eine Vollsperrung nötig ist, musste erst das Ende des Striezelmarktes abgewartet werden. Denn bis Weihnachten parkten viele Busse mit Besuchern am Zwingerteich. Unter der Straße verläuft ein 1867 fertiggestellter bis zu zwei Meter hoher Sandsteinkanal, durch den früher das Abwasser in die Elbe floss. Um die Jahrhundertwende wurde davor der Altstädter Abfangkanal gebaut, der in Richtung des 1910 übergebenen Klärwerks Kaditz verläuft.

"Das wird eine Konstruktion für die Ewigkeit"

2004 hatte die Stadtentwässerung hinter dem Anschluss an den Altstädter Abfangkanal ein unterirdisches Bauwerk mit einem großen Absperrschieber errichtet, das bei Starkregen Abwasser eine zeitlang zurückhalten kann, damit der anschließende Hauptkanal nicht überlastet wird, erklärt Bauleiter Kalweit.

"Durch die 19 Jahre alten Abdeckungen gab es aber Unfallgefahr." Denn die einzelnen Gussplatten klapperten, wenn Fahrzeuge darüber rollten, und hoben sich um mehrere Zentimeter. Mit der massiven über fünf Meter langen Stahlbetonkonstruktion mit Edelstahl-Beton-Abdeckungen kann das jetzt nicht mehr passieren. "Das ist eine Konstruktion für die Ewigkeit, bei der es nie wieder solche Probleme geben wird", ist Bauleiter Kalweit sicher.

Die Straßensperre für die Bauarbeiten soll am 8. Februar aufgehoben werden. Für dieses Jahr sind weitere Einbauten neuer Flächen-Abdeckungen geplant, zum Beispiel am Käthe-Kollwitz-Ufer neben dem Hochwasser-Pumpwerk an der Waldschlößchenbrücke. (SZ)