Klimawandel: Wo in Dresden die Melonen wachsen

Dresden. Während viele Dresdner über die Hitzewellen der vergangenen Wochen stöhnen, gedeihen die Wassermelonen auf dem Feld vom Obsthof Rüdiger in Dresden prächtig. Das macht Robert Rüdiger wohl zum einzigen Obstbauern in Sachsen, der sich über die Hitze im Rekordjahr 2022 freut. Denn genau die brauchen seine Melonen, die auf einem Feld in Pillnitz wachsen, um besonders groß und süß zu werden.
Auch eine hohe Temperatursumme, das heißt, viele warme Sonnentage im Verlauf der Vegetationsperiode, sind sehr hilfreich. Nur die anhaltende Trockenheit macht auch Robert Rüdiger zu schaffen. "Ansonsten kommen unsere Melonen mit einer hohen Temperatur schon gut klar", sagt der Landwirt. Aber die Äpfel, die der Obsthof auch züchtet, hätten dieses Jahr richtig Sonnenbrand bekommen. "Bei denen haben wir wegen der Hitze Probleme. Die Melone verträgt das aber alles richtig gut!"

Bereits seit vergangenem Jahr wächst die Südfrucht auch im Elbtal. Der Obsthof in Dresden hat die Exoten erfolgreich auf den heimischen Feldern angebaut. Verkauft werden die "Elbtal-Melonen" dann im eigenen Laden auf der Pillnitzer Landstraße.
Auch in diesem Jahr ist die Ernte erfolgreich. Viele große Melonen wachsen auf dem Feld in Pillnitz. Bei den Käufern kommen die Wassermelonen aus Dresden sehr gut an. "Viele rechnen nicht damit. Bei uns in Deutschland ist Melonen-Anbau überhaupt nicht üblich. Umso schöner ist es, dass das bei uns so gut klappt", sagt der Obstbauer.

Zurzeit probiert er sich auch an anderen Exoten aus. So will er zum Beispiel auch Feigen erfolgreich züchten. "Nur Bananen wachsen bei uns noch nicht. Bei den restlichen Früchten haben wir vielleicht gute Chancen", scherzt der Obstbauer. (SZ)