Koala im Dresdner Zoo eingeschläfert

Dresden. Nach kurzer, aber intensiver Krankheit musste das Koala-Männchen Iraga am Mittwoch eingeschläfert werden. Diese traurige Nachricht teilt der Dresdner Zoo aktuell mit.
Iraga kam im Jahr 2013 aus dem Zoo Duisburg, wo er am 26. Juni 2011 geboren wurde, nach Dresden. In Dresden habe er sich schnell als umgängliches und ruhiges Tier entpuppt, so der Zoo. Im Gegensatz zum zweiten Männchen Mullaya sei Iraga immer etwas vorsichtiger und zurückhaltender gewesen.
"Während der letzten sieben Jahre erfreuten sich unsere Koalas guter Gesundheit und Grund zur Besorgnis gab es glücklicherweise nicht", heißt es vom Zoo. Leider sei Iraga in diesem Jahr an einer Pilzinfektion erkrankt, die sowohl bei im Freiland lebenden als auch bei in Menschenhand gehaltenen Koalas auftrete. Der Erreger scheine mit verschiedenen Baumarten, so auch Eukalyptusarten, in Verbindung zu stehen.
Erst spät Symptome gezeigt
So finde man ihn oftmals auch bei gesunden Koalas im
Nasenraum, wo er jedoch nicht immer auch zur Krankheit führe. "In selteneren Fällen kann er jedoch schwere
Erkrankungen auslösen, die beispielsweise durch Infektion des Nasenraums oder auch der Hirnhäute
zustande kommen", so der Zoo.
Die Behandlung könne bis zu über einem Jahr dauern und beinhalte medikamentöse und chirurgische Maßnahmen. In vielen Fällen werde jedoch keine Heilung erreicht.
Iraga habe erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung überhaupt erste, unspezifische Symptome wie Gewichtsverlust und verringerten Appetit gezeigt, "wie häufig bei Wildtieren", erklärt der Zoo. Die Diagnose sei schließlich durch aufwändige Diagnostik inklusive Computertomografie sowie weiteren Untersuchungen gestellt worden.
"Hier zeigten sich umfangreiche Zubildungen und Knochenauflösungen im Nasenraum, in denen der Pilz nachgewiesen wurde. Auch im Blut ließ sich der Erreger bereits finden", erklärt der Zoo. "Trotz intensiver Behandlungen durch TierärztInnen und PflegerInnen verschlechterte sich sein Allgemeinbefinden innerhalb der letzten Woche drastisch, so dass wir uns entschlossen haben, ihn einzuschläfern."
Iraga werde nun am Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin pathologisch untersucht, "um trotz des traurigen Ausgangs möglichst viel über die Erkrankung zu lernen und dazu beizutragen, sie besser zu bekämpfen". (SZ)