Dresden
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Kundgebung gegen Rassismus in Dresden

Vertreter verschiedener Initiativen haben am Sonntag ihren Zorn auf fremdenfeindliche Übergriffe deutlich gemacht und an deren Opfer gedacht.

Von Nadja Laske
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Ein Vertreter der Vereinigung Hope Fight Racism fordert mehr Courage und Engagement gegen Rassismus.
Ein Vertreter der Vereinigung Hope Fight Racism fordert mehr Courage und Engagement gegen Rassismus. © Christian Juppe

Dresden. Anlässlich der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" haben am Sonntagvormittag Vertreter verschiedener Initiativen, Vereine und der SPD vor dem Landgericht Dresden eine Kundgebung veranstaltet. Die Aktionswochen starteten Mitte März und enden am 6. April, dem Todestag Jorge Gomondais.

Vor 30 Jahren war der damals 28-Jährige von einer Gruppe Rechtsradikaler attackiert worden und stürzte dabei aus einer fahrenden Straßenbahn. Die Angreifer hatten ihn entweder genötigt zu springen oder ihn gestoßen. Jorge Gomondai starb an seinen schweren Verletzungen und wurde das erste Todesopfer rassistisch motivierter Übergriffe nach der Wiedervereinigung.

An ihn, wie an viele weitere Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe beschimpft, verletzt und sogar getötet worden sind, haben die Teilnehmer der Kundgebung im gerade erst umbenannten Marwa-El-Sherbini-Park gedacht.

Die Banda Comunale spielte auf der Kundgebung gegenüber dem Landgericht Dresden.
Die Banda Comunale spielte auf der Kundgebung gegenüber dem Landgericht Dresden. © Christian Juppe

Auch die aus Ägypten stammende Marwa El-Sherbini war aus rassistischen Gründen getötet worden, während eines Prozesses am Landgericht, wo Jahre zuvor das Verbrechen an Jorge Gomondai verhandelt worden war.

Mitglieder und Sympathisanten der Seenotrettung Dresden, der Bewegung Black Lives Matter, der Vereinigung Hope Fight Racism sowie der Dresdner SPD-Fraktion hatten sich unter dem Motto "Für Jorge, Marwa und dich - Kein Platz für Rassismus in Dresden!" zusammengefunden.

"In Dresden ist Rassismus leider keine Randerscheinung", sagt Julia Natasha Hartl, integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, und führt die Gründung der fremdenfeindlichen und rechtspopulistischen Organisation Pegida und deren bis heute dauernde Aktivität an.

Für Aufmerksamkeit sorgte neben Reden und Spruchbändern auch der Auftritt der Banda Comunale, die sich 2001 als Antwort auf den immer offener zur Schau gestellten Rassismus durch Neonazis gegründet hatte.

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