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SZ + Dresden

Meth, ein Verlobungsring und falsche Papiere: Bundespolizisten nehmen Mann am Flughafen Dresden fest

Am Sonntagabend bemerkten Polizisten ein verdächtiges Auto am Dresdner Flughafen. Und werden fündig bei der Kontrolle.

Von Connor Endt
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Bundespolizisten haben am Flughafen in Dresden einen verdächtigen Autofahrer gestellt.
Bundespolizisten haben am Flughafen in Dresden einen verdächtigen Autofahrer gestellt. © René Meinig

Dresden. Sonntagabend, gegen 23 Uhr: Auf einer Streife bemerken mehrere Bundespolizisten ein Auto, das auf der Feldstraße am Dresdner Flughafen parkt.

Als die Beamten den Fahrer kontrollieren, überreicht der ihnen zunächst ein Fantasiedokument. "Das war ein selbst angefertigter Pass mit der Aufschrift 'Deutsches Reich'", sagt später ein Sprecher der Bundespolizei. Verbindungen zur Reichsbürger-Szene seien nicht auszuschließen. Reichsbürger glauben nicht an die Existenz der Bundesregierung, fertigen mitunter eigene Währungen und Dokumente an. Der Mann habe behauptet, dass er am Flughafen seinen Verlobungsring verloren habe und diesen gerade suche.

Schließlich händigt der 49-Jährige doch noch seinen gültigen Personalausweis aus. Als die Beamten die Personalien überprüfen, finden sie heraus, dass gegen den Deutschen zwei Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Dresden wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften und der Entziehung elektrischer Energie vorliegen. "Entziehung elektrischer Energie kann zum Beispiel erreicht werden, indem man den eigenen Stromzähler manipuliert", erklärt der Polizeisprecher auf Nachfrage.

Außerdem finden die Beamten in der mitgeführten Geldbörse eine geringe Menge Methamphetamin. Die Gesamtgeldstrafe in Höhe von 2.500 Euro konnte der Verurteilte noch vor Ort beglichen und wendete damit eine 120-tägige Ersatzfreiheitsstrafe ab. Die Bundespolizei Dresden leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.

Aktuell sei man aufgrund der Vorfälle am Leipziger Flughafen besonders aufmerksam, so der Polizeisprecher. Dort hatten Umweltschützer der "Letzten Generation" zu Beginn des Monats Löcher in einen Zaun geschnitten und stundenlang das Rollfeld blockiert. Der Frachtflugbetrieb musste damals für rund drei Stunden eingestellt werden. (SZ/ce)