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Naturschützer lehnen neue Elbquerung in Pieschen ab

Weder eine Brücke noch eine Fährverbindung kommt für den BUND zwischen dem Dresdner Ostragehege und Pieschen infrage. Was die Naturschützer befürchten.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Der BUND spricht sich nicht nur gegen eine Brücke zwischen der Ostra-Halbinsel und Pieschen aus, sondern auch gegen eine Fährverbindung.
Der BUND spricht sich nicht nur gegen eine Brücke zwischen der Ostra-Halbinsel und Pieschen aus, sondern auch gegen eine Fährverbindung. © Visualisierung: TU Dresden

Dresden. Weder Brücke noch Fähre: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt eine Elbquerung zwischen dem Dresdner Ostragehege und dem Stadtteil Pieschen kategorisch ab. Das hat der Verein am Montag mitgeteilt, wenige Tage, bevor das Thema in den politischen Gremien der Stadt besprochen werden soll.

"Das Ostragehege ist Lebensraum zahlreicher streng geschützter Arten, nahezu alle Freiflächen sind in den insgesamt fünf Schutzgebieten enthalten und das Gehege ist einer der letzten Bereiche in Dresden, in dem die Elbwiesen noch ihren naturnahen Charakter haben", sagt Martin Ahlfeld, Vorsitzender des BUND Dresden. "Dies ist nur deshalb möglich, weil das Ostragehege eine Halbinsel ist und bisher vergleichsweise wenig aufgesucht wird."

Die Besucherzahl im Ostragehege habe sich durch die neuen Sportanlagen, Wohnungen und Unternehmen in der Umgebung bereits erhöht. "Das Ergebnis: Geschützte Arten wie das Rebhuhn sind dort verschwunden. Eine neue Elbquerung ins Ostragehege ist mit dem Arten- und Biotopschutz unvereinbar."

"Ökologische Qualität im Ostragehege würde abnehmen"

Der BUND spricht sich damit entschieden gegen eine neue Elbquerung aus, sei es in Form einer Fähre oder einer Brücke. "Die Besucherzahl auf den naturnahen Flächen wird zunehmen und die ökologische Qualität abnehmen", heißt es. Die Stadt habe es bisher nicht geschafft, den rechtlich verankerten Schutz der Flächen und Arten ausreichend umzusetzen. Wie das in Zukunft bei mehr Besuchern und Störungen im Gebiet gelingen soll, sei ungeklärt. Generell seien Umwelt- und Naturschutz in den bisherigen Debatten unterbeleuchtet gewesen. Seinen Standpunkt hat der BUND in einem Positionspapier zusammengefasst.

Am Dienstag soll zunächst im Stadtbezirksbeirat Pieschen über eine neue Elbquerung gesprochen werden. Grundlage bildet ein Antrag der SPD. Zum einen soll der Stadtrat nochmals eine klare Aussage hinsichtlich einer Fähre treffen. Die Forderung: Die Wiederinbetriebnahme einer Fährverbindung am Ballhaus Watzke. Das Rathaus solle dies "unverzüglich planerisch vorantreiben" und zeitnah mit notwendigen Bauarbeiten beginnen. Zum anderen soll sich die Stadt für den Bau einer Brücke zwischen dem Ostragehege und Pieschen "als eine ernsthafte Option" aussprechen.