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Dresden verschärft Sicherheit im Rathaus

Im Dresdner Rathaus wird nach jahrelanger Diskussion das Sicherheitskonzept verschärft. Warum, und was sich für Besucher ändert.

Von Dirk Hein
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Im Rathaus gelten ab sofort strengere Sicherheitsvorschriften.
Im Rathaus gelten ab sofort strengere Sicherheitsvorschriften. © René Meinig

Dresden. Stadt und Gesamtpersonalrat, also die Vertretung der Mitarbeiter im Rathaus, haben die Sicherheitslage im Neuen Rathaus am Dr.-Külz-Ring "neu bewertet". Vor allem beim Zugang in das Rathaus wird sich einiges ändern.

Bislang verfolgte die Verwaltung das Konzept des "offenen Rathauses". Nahezu alle Türen, auch Seiteneingänge, standen offenen. Eine Zutrittskontrolle gab es nicht. Ab sofort will Dresden nur noch einen "kontrollierten Zugang zum Neuen Rathaus" ermöglichen. Die erste Konsequenz: "Alle Hinter- und Nebeneingänge sind nur noch für Beschäftigte der Landeshauptstadt zugänglich."

Zum Großteil werden deshalb Knäufe statt Klinken an den Außenseiten der Rathaustüren angebracht. Alle "ortsfremden Personen", also auch sämtliche Besucher mit Termin, sollen ausschließlich über den Haupteingang Zutritt erhalten. Entsprechende Hinweise werden an allen Außentüren angebracht.

Beißattacke, Pöbeleien und tätliche Angriffe

Die Stadt will so die Sicherheit ihrer Mitarbeiter erhöhen, erhofft sich aber auch Verbesserungen für Besucher. Die sollen nicht mehr ziellos im Rathaus umherirren, sondern im Eingangsbereich gleich Ansprechpartner haben: Durch die neuen Regelungen "soll auch der Besucherempfang verbessert und die Besucherlenkung im Gebäude optimiert werden. Die barrierefreie Erreichbarkeit aller Organisationseinheiten wird ebenfalls sichergestellt", heißt es in einem ratsinternen Schreiben.

Die jetzt beschlossenen Maßnahmen haben eine lange Vorgeschichte: Der Gesamtpersonalrat im Rathaus hatte im Frühjahr 2018 Alarm geschlagen, weil es immer mehr Übergriffe auf Mitarbeiter gegeben hatte. 2017 hatten 39 Mitarbeiter der Verwaltung gewalttätige Vorfälle durch Kunden gemeldet. Im Sozialamt gab es eine Beißattacke, Betrunkene pöbelten Mitarbeiter an, Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurden tätlich angegriffen.

Bereits damals war unter anderem geplant, nur noch den Haupteingang als öffentlichen Zugang zu nutzen. Dahinter sollte dann eine Sicherheitsschleuse entstehen, in welcher sämtliche Passanten wie auf dem Flughafen durchleuchtet werden. Das wurde bisher nicht umgesetzt.