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Dresdner Jubiläumspreis für polnische Künstlerin

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Stiftung Kunst und Musik Dresden erhält Zorka Wollny die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung.

Von Nadja Laske
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Zur Pressekonferenz im Dresdner Rathaus per Video aus Stettin zugeschaltet: Preisträgerin Zorka Wollny. Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Stiftungsvorsitzende Martina de Maiziére gratulieren ihr.
Zur Pressekonferenz im Dresdner Rathaus per Video aus Stettin zugeschaltet: Preisträgerin Zorka Wollny. Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Stiftungsvorsitzende Martina de Maiziére gratulieren ihr. © René Meinig

Dresden. Wie kein anderer Künstler, keine andere Künstlerin verbindet Zorka Wollny die Bildende Kunst mit der Musik und umgekehrt. Zu dieser Ansicht ist die Jury der Stiftung Kunst und Musik Dresden gelangt und hat die Anfang-40-Jährige für den Jubiläumspreis zum Zehnjährigen der Stiftung ausgewählt.

Insgesamt sechs Künstler seien von den Juroren in die Entscheidung eingebracht worden. "Ich bin sehr glücklich über die Wahl", sagte gestern die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Martina de Maiziére, anlässlich der Verkündung im Dresdner Rathaus.

Die in Krakau geborene Künstlerin lebt inzwischen in Berlin und Stettin, wo sie eine Professur an der Kunsthochschule innehat. In der Kunstszene ist sie mit ihren Projekten inzwischen auch weit über Polens Landesgrenzen hinaus bekannt. "Dass meine Arbeit auch in Deutschland so große Beachtung findet, das habe ich aber nicht geahnt", sagte Zorka Wollny, die der Pressekonferenz per Video zugeschaltet wurde.

Der Preis sei ihr ganz besonders wichtig, weil er für die Kombination der beiden Kunstformen stehe. "Mit Dresden verbinde ich die Erinnerung an meine allererste Ausstellung im Ausland im Jahr 2004." Dort wurde die Stiftung Kunst und Musik vom Stadtrat 2001 beschlossen. Ein Jahr später nahm sie ihre Arbeit auf.

Ihr Ziel ist es, im Sinne ihres Initiators, dem Cellist und Intendant der Dresdner Musikfestspiele, Jan Vogler, zeitgenössische Komponisten und Werke zu fördern. Im Zuge der Bildung des Stiftungskapitals kam eine weitere Widmung hinzu: die Unterstützung zeitgenössischer bildender Kunst.

Zusammen mit der damaligen Oberbürgermeisterin Helma Orosz brachte Jan Vogler die Stiftungsgründung auf den Weg. Ostsächsische Sparkasse Dresden und Commerzbank stellten insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre wurden die Dresdner Musikfestspiele und die Ostrale dauerhaft gefördert.

Die Verantwortlichen riefen die Vortragsreihe "Impuls Dresden" ins Leben und sorgten dafür, dass beispielsweise das Kunstwerk "Monument" von Manaf Halbouni auf dem Neumarkt gezeigt werden konnte. Die drei aufgerichteten Busse - Mahnung anlässlich des Syrienkrieges - hatten für große Aufmerksamkeit gesorgt. Dank des Engagements der Stiftung wurde auch das Altarbild in der Annenkirche und das Alphornkonzert "Himmel über Prohlis" von Häuserdächern des Viertels möglich.

Zorka Wollnys Arbeiten bewegen sich an der Grenze zwischen Theater und Bildender Kunst und sind eng mit der Architektur verbunden. Die Künstlerin bezieht in ihre Inszenierungen Musiker, Schauspieler und Tänzer, aber auch Laien ein. Erst am Freitag und Sonnabend hatte sie eine Performance im Festspielhaus Hellerau gezeigt.

Vorstandsvorsitzende Martina de Maiziére lobt die hohe Qualität und gute Verständlichkeit Wollnys Präsentationen. Generell habe die zehnjährige Stiftungsarbeit ihr einen ganz neuen Zugang zur zeitgenössischen Kunst verschafft. Intension der Stiftung Kunst und Musik Dresden ist es, genau das bei möglichst vielen Menschen zu bewegen.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 14. Oktober im Kraftwerk Mitte statt. Dann wird Zorka Wollny auch persönlich nach Dresden kommen.