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Rechtsextreme demonstrieren vor Gymnasium in Dresden

Am Mittwochabend versammeln sich Demonstranten vor einer Schule in Zschachwitz. Sie fordern "Nordstream 2 sofort öffnen".

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Gegenüber der Schule an der Rathener Straße haben sich die Demonstranten am Mittwochabend versammelt.
Gegenüber der Schule an der Rathener Straße haben sich die Demonstranten am Mittwochabend versammelt. © SZ/lex

Dresden. Am Mittwochabend haben rund 50 Menschen in Großzschachwitz gegen die steigenden Preise und die Ukraine-Politik der Regierung demonstriert. Treffpunkt war vor der Christliche Schule Dresden in der Rathener Straße. Dort befinden sich ein Gymnasium und eine Mittelschule.

Laut Rathaus wurde die Demo mit dem Thema „Nordstream 2 sofort öffnen“ von der rechtsextremen Partei „Freie Sachsen“ angemeldet. Wortführer Max Schreiber kündigte an, künftig jeden Mittwoch um 19 Uhr vor der Schule zu demonstrieren. Schreiber ist laut Internetauftritt der sächsischen NPD deren Vorsitzender im Kreisverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und selbsternannter Initiator einer Demo-Aktion in Heidenau bei der versucht wurde, Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in einer Aufführung symbolisch an den Pranger zu stellen.

Vor der Schule wurde eine Rede von Andreas Hoffmann alias DJ Happy Vibes abgespielt, der im Juni als Kandidat der Freien Sachsen bei den Landratswahlen in Pirna angetreten war.

Rund ein Dutzend Schüler und einige Eltern stellten sich auf dem Schulhof den Demonstranten entgegen. Unter anderem zeigten sie ein großes Transparent mit der Aufschrift „Kein Viertel für Nazis“.

Schreiber hatte zunächst versucht, auf dem Schulhof zu demonstrieren, wie er auf seiner Facebook-Seite schreibt. Er kritisiert, dass ihm „Friedensdemo und Energieprotest“ dort untersagt wurden, weil es sich um ein Privatgelände handle.

Am Freitag hatte Schreiber ein Foto gepostet, auf dem stand: „BÜRGERPROTEST Großzschachwitz. Ab sofort jeden Mittwoch – 19 Uhr – Rathener Straße 78 (Schulvorplatz Christliche Schule Dresden). Gegen Inflation, steigende Energiepreise, steigende Kraftstoffpreise, Krieg, Zwangsimpfung und Unterdrückung!“

Eltern berichteten später, sie hätten am Abend wegen der Demo den Hintereingang zur Schule nehmen müssen. Manche kritisierten, dass der Schulleiter den Schülern eine Protestaktion auf dem Gelände untersagt habe.

Schreiber soll bereits vor einer Woche vor der Schule demonstriert haben. Am Freitag sei dann bekannt geworden, dass er das erneut vorhat.

Die Christliche Schule ist Sachsens erste „Klimaschule“ und hat für ihre Projekte und Aktionen wie „autofreie Tage“ einen Förderpreis erhalten.

Die Polizei begleitete die Demonstration am Mittwochabend. Rund 25 Beamte waren im Einsatz, berichtet ein Sprecher auf Anfrage von sächsische.de. Der Aufzug sei "ohne polizeilich relevante Vorkommnisse oder Zwischenfälle" verlaufen. (SZ/lex/csp)