Stauffenbergallee wird provisorisch verbessert

Dresden. Die Stauffenbergallee ist für viele Dresdner ein ewiges Ärgernis: Buckelpflaster mit riesigen Abständen, Kuhlen, ständig wechselnde Beläge – wer kann, umfährt die Holperpiste großräumig, ansonsten drohen Kopfschmerzen. Noch schlimmer dürfte die Situation für die Anwohner sein. Mehr als 16.000 Fahrzeuge sind hier pro Tag unterwegs, fünf Prozent davon entfallen auf den Schwerlastverkehr. Eigentlich will auch die Stadt diesen Zustand nicht, nun soll er sich ändern.
Vorgesehen ist eine "bestandsnahe" Instandsetzung von Rudolf-Leonhard-Straße bis zum Hammerweg. Die Bauzeit wird derzeit mit neun Monaten veranschlagt.
Bereits im vergangenen November hatte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts (STA), Simone Prüfer, darüber informiert, dass eine Asphaltdecke für die Stauffenbergallee als Interimslösung ins Auge gefasst werde. Man prüfe die möglichen Varianten eines Austauschs der Straßendecke. Unter anderem sollte untersucht werden, wie man Rad- und Fußwege sowie der Parksituation mit dem vorhandenen Querschnitt verbessern könnte. Auch Haltestellen spielten eine Rolle. Das jetzige Ergebnis: Der Abschnitt zwischen der Königsbrücker Straße bis zur Rudolf-Leonhard-Straße soll grundhaft ausgebaut werden. Gleiches gilt für die Strecke von der Rudolf-Leonhard-Straße bis zur Radeburger Straße.
Der schlimmste Bereich zwischen Stauffenbergallee von Rudolf-Leonhard-Straße bis Hammerweg soll vorerst jedoch nur mit einer Asphaltdecke überzogen werden, die hilft, die Gereiztheit der Anwohner und die Belastung der Autostoßdämpfer zumindest in erträgliche Bereiche zu senken.
Gesundheitsschädliche Lautstärke
Die Baukosten dafür dürften Schätzungen zufolge bei zweieinhalb Millionen Euro liegen, teilte das Straßen- und Tiefbauamts auf Anfrage mit. Die Baumaßnahme werde mit städtischen Eigenmitteln finanziert, da ein Förderprogramm nicht zur Verfügung stehe. Amtsleiterin Simone Prüfer hält einen Baubeginn in 2024 für möglich.
Neben den Nutzern der Straße wünschen sich auch die Anwohner der Stauffenbergallee, dass die Asphaltdecke so schnell wie möglich kommt. Sie leiden unter dem Verkehrslärm. Der Abschnitt zwischen den Straßen Zum Reiterberg und Hammerweg gehört zu den lautesten in ganz Dresden. Hier werden tagsüber zwischen 75 und 80 Dezibel gemessen. Nachts sinkt der Lärmpegel nur auf 65 Dezibel ab. Mehr als 55 Dezibel nachts und 65 Dezibel am Tag können gesundheitliche Folgen haben. Das Risiko, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Depressionen zu erleiden, steigt bei Lärm deutlich.
Als einer der Gründe für die Verzögerung der Bauarbeiten war immer wieder der Ausbau der Königsbrücker Straße genannt worden. Die Stadt wolle erst eine Straße sanieren, bevor nachhaltige Bauarbeiten an der nächsten starteten, hieß es.
Straßenlärm ist in einer Großstadt insgesamt nichts Ungewöhnliches. Die meisten Menschen allerdings können die Geräuschkulisse nicht einfach ausblenden und leiden darunter. Besonders betroffen sind in der Landeshauptstadt die Leipziger Vorstadt, die Äußere Neustadt und die Friedrichstadt.
Insgesamt wohnen mehr als 40.000 Dresdner an Straßen, deren Lärmpegel über den gesundheitlich kritischen 65 Dezibel liegt.