Dresden
Merken

"Spenden für die Ukraine": Das wünschen sich Dresdner Kinder zum Kindertag

Die Dresdner Kinderbeauftragte Anke Lietzmann und die Schüler vom Förderzentrum Makarenko über Pferde, Pokémon-Karten und Mitbestimmung in der Stadt.

Von Julia Vollmer
 4 Min.
Teilen
Folgen
Elias hat einen ganz besonderen Wunsch zum Kindertag.
Elias hat einen ganz besonderen Wunsch zum Kindertag. © Christian Juppe

Dresden. Am 1. Juni ist Kindertag. In vielen Familien, Schulen und Kitas ist es Brauch, dass die Kinder an diesem Tag eine kleine Überraschung bekommen oder ein toller Ausflug geplant ist. Doch was würden sich die Kinder selbst wünschen, wenn sie dürften? Sächsische.de war für diese Frage im Förderzentrum Makarenko in Pieschen zu Gast und hat mit der Dresdner Kinderbeauftragten Anke Lietzmann gesprochen.

Was sich Dresdner Kinder zum Kindertag wünschen

Das Förderzentrum "A. S. Makarenko" besteht aus zwei Schulgebäuden. "Aktuell besuchen 256 Schülerinnen und Schüler die Schule, die Klassen sind kleiner als an der Regelschule", erklärt Lehrerin Julia Bittner. Rund 15 Kinder lernen pro Klasse in der Grund- und Oberschule.

Das Förderzentrum arbeitet mit vielen externen Einrichtungen wie dem Sozialpädiatrischen Zentrum, mit Therapeuten, Kinderärzten, Psychologen und Sozialarbeitern zusammen, um die Schüler zu fördern. Manche haben Förderbedarf im Bereich Lernen, andere im emotional-sozialen Bereich. Die Schule bietet über Förderstunden im Rahmen des Unterrichts insbesondere in den Bereichen Sprache, Motorik, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Wahrnehmung und Konzentration spezielle Förderung an. Schwerpunkt des Schulprogramms ist es, die Schülerinnen und Schüler "fit fürs Leben" zu machen.

Elias: "Ich wünsche mir Spielzeug für ukrainische Kinder"

Elias will zum Kindertag gerne anderen Kindern eine Freude machen.
Elias will zum Kindertag gerne anderen Kindern eine Freude machen. © Christian Juppe

"Ich bin Elias, bin acht Jahre alt und besuche die 2. Klasse. Mein Lieblingsfach ist Deutsch und zur Schule habe ich einen ganz kurzen Weg, ich wohne gleich gegenüber. Zum Kindertag wünsche ich mir Geld, damit ich davon Spielzeug für Mädchen und Jungen aus der Ukraine kaufen kann. Ich möchte gern helfen und über neue Sachen zum Spielen freuen sich die Kinder bestimmt."

Damien: "Ich wünsche mir Pokémon-Karten"

Damien sammelt Pokémon-Karten.
Damien sammelt Pokémon-Karten. © Christian Juppe

"Ich heiße Damien und bin riesengroßer Pokémon-Fan. Daher wünsche ich mir noch mehr Pokémon-Karten, vor allem mit Pikachu. Die Karten sammle ich in meinem Heft und kann sie dann in meiner Freizeit mit meinen Freunden tauschen. In der Schule mag ich am liebsten Mathe und Sport, ich bin wie Elias in der 2. Klasse und bin auch acht Jahre alt."

Amelie: "Ich würde gerne den Indoor-Spielplatz besuchen"

Amelie würde gern etwas mit Freunden unternehmen.
Amelie würde gern etwas mit Freunden unternehmen. © Christian Juppe

"Ich bin Amelie, besuche die zweite Klasse und bin neun Jahre alt. Wünschen würde ich mir einen Besuch im Indoor-Spielplatz Kuddeldaddeldu im Elbepark. Dort möchte ich mit meinen Freunden spielen und ein Eis essen. Am liebsten würde ich mit noch einer Klasse aus unserer Schule zusammen hingehen."

Paula: "Ich würde gerne reiten gehen"

Paula ist großer Pferdefan.
Paula ist großer Pferdefan. © Christian Juppe

"Ich würde so gerne mal auf einem großen Pferd reiten, bisher habe ich das nur auf einem Pony ausprobiert. Die Tiere mag ich sehr gerne und ich schaue Filme und Serien wie 'Lenas Ranch' über Pferde. Ach ja, ich heiße Paula und mein Lieblingsfach ist Mathe. Ich bin auch in der 2. Klasse und neun Jahre alt."

Arel: "Niemand soll mehr gemobbt werden"

Arel spielt gerne Gitarre.
Arel spielt gerne Gitarre. © Christian Juppe

"Ich wünsche mir zum Kindertag, dass es allen Kindern gut geht und niemandem weh getan wird durch Mobbing. Das ist ganz doof und tut weh. In der Schule mag ich am liebsten das Fach Deutsch und ich gehe auch in die 2. Klasse und bin neun Jahre alt. Am Donnerstagnachmittag gehe ich zum Gitarrenunterricht, das macht Spaß."

Kinderbeauftragte Anke Lietzmann: "Wünsche der Kinder dürfen nicht in der Schublade verschwinden"

Anke Lietzmann ist die Kinderbeauftragte der Stadt Dresden.
Anke Lietzmann ist die Kinderbeauftragte der Stadt Dresden. © Marion Döring

"Als Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt ist es meine Aufgabe, die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten. Da ich selbst erwachsen bin - also kein Kind mehr bin - muss ich Kinder und Jugendliche fragen, was sie wollen. Dazu haben wir unterschiedliche Methoden entwickelt. Mit diesen Methoden gehen wir in Horte, Schulen und Freizeiteinrichtungen. Mehrere hundert Kinder und Jugendliche haben uns in den vergangenen Monaten erklärt, wie sie sich etwa das Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs, den Neuen Annenfriedhof oder ihren Stadtteil Prohlis vorstellen.

Ganz wichtig sind den Kindern und Jugendlichen: Freiflächen und Bewegungsräume für Sport, Spiel und zum Chillen, die Natur und Begegnungsmöglichkeiten wie eine Grillstelle, kleine Kulturbühne. Wir haben die gesammelten Vorstellungen der Kinder und Jugendlichen an die zuständigen Stadtplaner übergeben. Als Vertreterin der Kinder und Jugendlichen dieser Stadt wünsche und erwarte ich, dass die von den Kindern und Jugendlichen geäußerten Wünsche und Vorstellungen nicht in einer Schublade verschwinden, sondern Bestandteil der aktuellen Stadtplanung werden."