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Hier finden Dresdner Obdachlose Hilfe

Am 11. September ist Tag der Wohnungslosen. Hunderte Menschen in Dresden haben kein eigenes Zuhause.

Von Julia Vollmer
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Laut Sozialamt gibt es in Dresden rund 300 wohnungslose Menschen.
Laut Sozialamt gibt es in Dresden rund 300 wohnungslose Menschen. © Symbolfoto/Claudia Hübschmann

Dresden. An diesem Sonntag ist Tag der Wohnungslosen. In diesem Zusammenhang machen die Träger in Dresden auf ihre Angebote für diese Menschen aufmerksam.

Die Diakonie bietet in ihrer Kontakt- und Beratungsstelle der Wohnungsnotfallhilfe auf der Mohnstraße 43 Beratung für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Sie helfen zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder beim Beantragen von Leistungen. Gleich nebenan gibt es im Tagestreff „Schorsch“ die Möglichkeit, anderen Menschen zu begegnen und sich auszutauschen. Es stehen eine Waschmaschine, Duschen, ein PC mit Internetzugang, heiße Getränke und kleine Snacks bereit. In der Kleiderkammer können sich Besucher einkleiden.

Die Wohnungslosen-Nachtcafés der Dresdner Kirchgemeinden haben vom 1. November 2022 bis 31. März 2023, jeweils von 20 bis 7 Uhr geöffnet. Sie bieten wohnungslosen Menschen ab 18 Jahren eine warme Aufenthaltsmöglichkeit. Zwischen 19 und 20 Uhr erhalten die Gäste Einlass in die Kirchenräume. Sie bekommen dort Getränke, eine warme Mahlzeit und ein gemeinsames Frühstück. Es gibt auch die Möglichkeit, dort zu duschen oder die Wäsche zu waschen und zu trocknen.

Hilfe und Beratung finden die Menschen auch bei der Heilsarmee, der Suppenküche und bei den Sozialarbeitenden von "Safe DD". Das Team war in der vergangenen Woche auch Mitorganisator der Tagung für Erwachsenen-Streetwork in der Chemiefabrik, zu der 80 Teilnehmende aus ganz Deutschland anreisten. Die Tagung war ausgebucht. Themen waren unter anderem "Obdachlosigkeit und psychische Erkrankungen" und "Gesundheit auf der Straße".

Laut Sozialamt gibt es in Dresden rund 300 wohnungslose Menschen, die von der Stadt untergebracht werden. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher.

Laut Jahresbericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind 73 Prozent aller von ihnen dokumentierten Klienten akut wohnungslos. Mehr als die Hälfte haben die Wohnung aufgrund von Kündigungen (31 Prozent) und Räumungsverfahren (20 Prozent) verloren oder drohen sie zu verlieren. 15 Prozent nannten Zwangsräumung als Grund für den Wohnungsverlust – wegen Schulden (64 Prozent), Eigenbedarf (sechs Prozent) oder anderer Probleme (30 Prozent). Der systematische Ausbau präventiver Hilfeangebote sei notwendig. Rund 10 Prozent der Hilfesuchenden seien akut von Wohnungslosigkeit bedroht.