Dresdner Elbhangfest: So viele Tickets müssen noch verkauft werden

Dresden. Auf der Bühne röhren die E-Gitarren. Artisten schweben an Seilen durch die Luft, tauchen ins Publikum ein, um dann wieder nach oben zu schießen. Über ihnen drehen und überlagern sich Scheiben mit spiralförmigen Mustern, was zu optischen Effekten führt, die in Dresden unter freiem Himmel so noch nicht zu sehen waren. "Moiré Experience", so heißt die Luftartistik-Show aus Spanien, die Ende Juni in Dresden ihre Deutschland-Premiere feiert - vorausgesetzt, das Elbhangfest findet statt.
Ob es dazu kommt, ist noch immer nicht sicher. Der Ticketverkauf lief anfangs schleppend. Aber während die Veranstalter bis vor ein paar Wochen noch bangten, geben sie sich jetzt optimistisch. "Es hat sich gedreht", sagt Jörg Ullrich, Geschäftsführer des Elbhangfest-Vereins. "Wir sehen eine große Wahrscheinlichkeit, unser Ziel zu erreichen."
Noch 8.000 Tickets müssen bis Ende April verkauft werden
Die Veranstalter hatten sich ursprünglich vorgenommen, bis zum 30. April mindestens 25.000 Tickets zu verkaufen. So wollten sie finanzielle Planungssicherheit schaffen. In den Jahren vor Corona hatte ungünstiges Wetter gleich zwei Elbhangfeste ruiniert. 2018 war es zu nass, 2019 zu heiß, was jeweils zu herben Verlusten in der Vereinskasse führte. Um das zu verhindern, wurde die Schwelle von 25.000 Vorverkauf-Tickets festgelegt.
Der Verkauf startete im Dezember 2021. Doch als der Verein bis Anfang März nur 3.000 Ticket losgeworden war, schwanden die Hoffnungen. Jetzt konnten die Veranstalter neue Mittel auftreiben, Sponsoren haben das Budget aufgestockt. Dadurch sinkt die Mindestanzahl der zu verkaufenden Karten auf 15.000. Bislang gingen 7.000 Tickets über den Tisch, es fehlen also noch 8.000.
Das dürfte bis Ende April zu schaffen sein, meint Ullrich. Zumal es nun wärmer werde, die Lust auf Veranstaltungen zunehme, und die Corona-Regeln nach und nach fielen. Beim Elbhangfest gelten übrigens keinerlei Hygiene-Beschränkungen. Keine Masken, keine Impfnachweise, keine Abstandspflicht. Darauf sollte man mal hinweisen, sagt Ullrich, scheint es doch nach zwei Jahren Pandemie für viele kaum noch denkbar, dass Veranstaltungen ohne Corona-Auflagen über die Bühne gehen.
200 Künstler auf elf Bühnen in Dresden
In den nächsten Wochen setzt der Verein noch einmal auf Werbung - unter anderem mit Plakaten, Anzeigen und Posts in den Sozialen Medien. Sollten die Veranstalter damit Erfolg haben, erwartet die Dresdner ein spektakuläres Programm.
200 Künstler treten vom 24. bis 26. Juni auf elf Bühnen auf. Anders als früher wird mehr Gewicht auf den Kulturteil gelegt. Das Budget wurde dafür auf 150.000 Euro verdreifacht. Slackline-Weltrekordler Ruben Langer wird zum Beispiel auf einem Seil über die Dächer von Loschwitz balancieren. Der Cellist Jan Vogler spielt das Abschlusskonzert – auf der großen Klassik-Bühne hinter dem Berpalais des Pillnitz-Schlosses. Und erstmals wird für die Besucher ein kostenloses Dampfer-Shuttle zwischen Loschwitz und Pillnitz eingerichtet.
Die Tickets kosten im Vorverkauf 13 Euro und können auf der Vereinswebsite bestellt werden. Nach dem 30. April steigt der Preis auf 17 Euro, falls die Finanzierung bis dahin gesichert ist. An der Abendkasse werden dann 19 Euro verlangt.