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Transgender: Wie ein 13-jähriger Dresdner als Junge leben will

Mit 13 gibt sich Annas Tochter einen Jungennamen. Nun will sie Pubertätsblocker nehmen, die unter Experten umstritten sind. Was macht eine Mutter, deren Kind sich im eigenen Körper nicht wohlfühlt?

Von Nora Domschke
 11 Min.
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Anna ist mit dem Wunsch ihres 14-jährigen Kindes konfrontiert, dass es nun als Junge leben will. Geboren wurde es als Mädchen.
Anna ist mit dem Wunsch ihres 14-jährigen Kindes konfrontiert, dass es nun als Junge leben will. Geboren wurde es als Mädchen. © René Meinig

Dresden. Den neuen Namen ihrer Tochter hat Anna zum ersten Mal in einem Schulbuch gelesen. Als die Mutter die Bücher für das neue Schuljahr kontrolliert, wird sie stutzig. Alex*? Wer soll das sein? Es ist die Schrift ihrer Tochter, auch der Nachname stimmt. "Erst dachte ich mir nichts dabei", erzählt Anna. Doch es lässt sie nicht los.

*In einer früheren Version des Textes hieß Annas Sohn anonymisiert Marley. Nach dem Gespräch mit ihm möchte er im Text Alex genannt werden.

Seitdem dreht sich im Leben von Anna aus Dresden alles um die Frage: Wie gehe ich damit um, dass meine Tochter als Junge leben will? Denn bei der Namensänderung bleibt es nicht. Plötzlich kommen Medikamente ins Spiel, sogenannte Pubertätsblocker, Hormone, die die natürliche körperliche Entwicklung von Jugendlichen quasi ausbremst, den Status quo halten sollen. "Ich habe große Angst, dass meine Tochter so etwas nimmt", sagt Anna. Und damit womöglich ihren Körper schädigt, für immer und unumkehrbar.

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