Dresden
Merken

Verstöße in Dresden: Mit 156 Sachen durch die Stadt

Die jährliche Bilanz des Ordnungsamtes zeigt: In Dresden wird oft gerast. Dabei steht ein Blitzer unangefochten an der Spitze.

Von Juliane Just
 4 Min.
Teilen
Folgen
Auf der Waldschlößchenbrücke in Dresden blitzte es im vergangenen Jahr fast 10.000 Mal.
Auf der Waldschlößchenbrücke in Dresden blitzte es im vergangenen Jahr fast 10.000 Mal. © Archivfoto: Christian Juppe

Dresden. Jährlich nimmt die Bußgeldbehörde die Delikte des vergangenen Jahres unter die Lupe. Dabei dominierte das Thema Corona auch im zweiten Jahr der Pandemie die Arbeit des Ordnungsamtes. Mit insgesamt 248.320 Anzeigen zu Ordnungswidrigkeiten verzeichnete die Behörde 20 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Die Einnahmen aus Bußgeldern und Verwarnungen betrugen rund 6,5 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 1,9 Millionen Euro mehr.

Dabei stieg die Zahl der allgemeinen Ordnungswidrigkeiten im Jahr 2021 auf 12.468 an. Zu diesen zählen auch Verstöße gegen die infektionsschutzrechtlichen Bestimmungen im Zusammenhang mit Corona, welche mit fast 60 Prozent den größten Anteil ausmachten.

"Die Kontrolle der Corona-Regeln bestimmte im vergangenen Jahr maßgeblich den Berufsalltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gemeindlichen Vollzugsdienstes", sagt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel. Nach dem Inkrafttreten neuer Regelungen habe der Fokus regelmäßig zunächst darauf gelegen, für diese zu sensibilisieren und auf die Einhaltung hinzuweisen.

Im fließenden Verkehr zählten die Mitarbeiter mit 122.831 Delikten weniger als noch im Vorjahr. Neben Geschwindigkeitsverstößen zählen zu diesen beispielsweise auch die Nutzung des Handys während der Fahrt oder Drogen- sowie Alkoholfahrten.

Feste Blitzer erwischen 75.000 Fahrzeuge

Die Anzahl der Autofahrer, die mit zu hoher Geschwindigkeit von den fest installierten Messanlagen registriert wurden, blieb 2021 auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr zuvor. Insgesamt blitzte es 74.752 Mal. In Dresden gibt es 25 Messanlagen, darunter 18 Geschwindigkeitsblitzer, fünf kombinierte Anlagen für Geschwindigkeit und Rotphasen sowie zwei Rotphasen-Blitzer. Neu hinzugekommen ist 2021 der Blitzer auf der Lommatzscher Straße.

An der Spitze der Statistik steht ungeschlagen der Blitzer auf der Pillnitzer Landstraße. Im Oktober 2018 in Betrieb genommen, führt er seit 2019 bereits das dritte Jahr in Folge die Tabelle an. Im Jahr 2021 wurden hier 10.882 Fahrer geblitzt, ein Jahr zuvor waren es knapp 1.300 mehr.

Häufig zu schnell gefahren wurde auch auf der Waldschlößchenbrücke in Richtung Altstadt. Hier wurden 9.663 Fahrzeuge geblitzt. Der bislang schnellste Raser auf der Waldschlößchenbrücke wurde im Juli 2021 erfasst. Der Fahrer war nachts mit einer Geschwindigkeit von 118 Stundenkilometern statt der erlaubten 30 unterwegs und damit 88 Kilometer pro Stunde zu schnell.

Der schnellste Fahrer im Jahr 2021 raste im März mit 156 Stundenkilometern statt der erlaubten 60 über die Radeburger Straße und musste anschließend unter anderem drei Monate auf seinen Führerschein verzichten.

Rote Ampel auf St. Petersburger Straße wird am häufigsten ignoriert

Über Rot fuhren im vergangenen Jahr 3.047 Fahrzeuge. Ein Jahr zuvor zählten die Mitarbeiter fast 500 Verstöße weniger. Die höhere Zahl geht auch auf den neuen Blitzer auf der Lommatzscher Straße zurück. Dieser erfasste 208 Verstöße. Am häufigsten ignorierten Autofahrer jedoch die rote Ampel auf der St. Petersburger Straße - nämlich 830 Mal.

Die mobilen Blitzer von Polizei und Ordnungsamt erwischten wiederum 34.951 Raser, rund 11.200 weniger als im Vorjahr. Das hat jedoch einen Grund: Seit Mitte März 2021 konnte eines der drei mobilen Geräte des Ordnungsamtes nicht mehr eingesetzt werden. Ein neues Fahrzeug mit mobiler Messtechnik wird im ersten Quartal 2022 in Betrieb genommen, die Flotte ist dann wieder vollständig. Die Neuinstallation weiterer stationärer Messanlagen ist laut Pressestelle der Stadt für das Jahr 2022 derzeit nicht geplant.

Beim Thema Falschparken gab es weniger Anzeigen. Im Jahr 2021 erhielten 113.012 Fahrer ein Knöllchen, im Vorjahr waren es knapp 51.000 mehr. Grund dafür sei, dass viele Beschäftigte der Verkehrsüberwachung für Quarantänekontrollen eingesetzt waren. "Wir haben hier klar Prioritäten gesetzt. Die Kontrolle der Vorgaben zum Infektionsschutz hatte Vorrang vor abgelaufenen Parktickets. Kontrollen zur Gefahrenabwehr wie bei Feuerwehrzufahrten oder Behindertenparkplätzen fanden trotzdem jederzeit statt", begründet Sittel diese Entwicklung.