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Vogelschutz-Aktion für Wanderfalken-Küken in Dresden

Ein Vogelexperte leistet im Stadtteil Plauen Vogelschutz, indem er auf 50 Meter Höhe junge Falken beringt. Ein abenteuerliches Unterfangen.

Von Luisa Zenker
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Plüschige Gesellen: Zwei junge Falken wurden im Plauenschen Grund beringt.
Plüschige Gesellen: Zwei junge Falken wurden im Plauenschen Grund beringt. © Mike Jäger

Dresden. Der Vogelschützer Ulrich Augst aus Sebnitz beringt sachsenweit Wanderfalken. Dafür war er diese Woche in Dresden-Plauen an der Begerburg unterwegs. Dort hat er zwei junge Wanderfalken beringt. Für die Aktion musste sich der Kletterer Mike Jäger an einer 50 Meter hohen Felswand abseilen, um kurzzeitig die 18-monate alten Vögel von einem Horst zu entnehmen.

Der Wanderfalke war 1971 Vogel des Jahres. Zu der Zeit war er stark gefährdet. Einer der Gründe für den dramatischen Bestandsrückgang bis etwa 1970 war der Pestizid-Einsatz von Kohlenwasserstoffen. Sie verursachten beim Wanderfalken dünnschalige Eier.
Der Wanderfalke war 1971 Vogel des Jahres. Zu der Zeit war er stark gefährdet. Einer der Gründe für den dramatischen Bestandsrückgang bis etwa 1970 war der Pestizid-Einsatz von Kohlenwasserstoffen. Sie verursachten beim Wanderfalken dünnschalige Eier. © Mike Jäger
Ulrich Augst aus Sebnitz hat die Beringung an der Begerburg im Plauenschen Grund durchgeführt
Ulrich Augst aus Sebnitz hat die Beringung an der Begerburg im Plauenschen Grund durchgeführt © Mike Jäger

Der Vogelexperte Ulrich Augst führt diese Beringung seit 1995 auch an anderen streng geschützten Vogelarten wie dem Uhu oder Schwarzstorch in Ost-Sachsen durch. Die Beringung wird laut Umweltschutzverbänden geleistet, um mehr über die Vogelpopulationen zu erfahren.

Fragen, wie - wohin fliegt der Nachwuchs, wo lässt er sich nieder, wie ist die Altersstruktur der Falken in der Region - sollen somit beantwortet werden. "Das ist ein Personalausweis für Vögel", erklärt der 64-jährige Vogelexperte die zwei Ringe an den Füßen. Damit konnte er so manchen Falken über 15 Jahre hinweg verfolgen. Alles für den Vogelschutz.

In den 1970ern war der Wanderfalke wegen Pestizideinsätzen und Brutplatzstörungen stark gefährdet. Nun brüten laut dem Nabu wieder mehr als 600 Paare in Deutschland. "Doch es steht schon wieder nicht gut um die Vögel", sagt der Experte Augst.