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Diese Dresdner Bauprojekte legt Vonovia auf Eis

Der Großvermieter Vonovia besitzt mehr als 38.000 Wohnungen in Dresden. In diesem Jahr kommen neue hinzu, aber zwei Projekte sind zunächst gestoppt. Wie viele Wohnungen das betrifft.

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Vonovia-Vorstand Daniel Riedl betont, dass Vonovia nicht auf Dauer aus dem Neubaugeschäft aussteigen wolle.
Vonovia-Vorstand Daniel Riedl betont, dass Vonovia nicht auf Dauer aus dem Neubaugeschäft aussteigen wolle. © Symbolfoto: Marcel Kusch/dpa

Dresden. Noch rollen die Bagger auf den Dresdner Vonovia-Baustellen. An zwei Standorten entstehen derzeit neue Häuser mit insgesamt 200 Wohnungen. Beide begonnen Bauprojekte werden voraussichtlich noch in diesem Jahr fertig und gehen dann in die Vermietung, wie Vonovia-Sprecher Matthias Wulff auf Anfrage von Sächsiche.de mitteilt. Das betrifft einen neuen Wohnstandort in der Clara-Zetkin-Straße in Naußlitz sowie in der Dürerstraße in der Johannstadt.

Wann die Vermietung startet und was die neuen Wohnungen kosten, kann Wulff indes noch nicht sagen. Fest steht allerdings: Weitere Wohnbauprojekte will der Bochumer Großvermieter in diesem Jahr nicht beginnen. "Wir haben in Dresden zwei Projekte auf Eis gelegt, mit rund 75 Wohnungen." Die Standorte befinden sich demnach ebenfalls in der Johannstadt sowie in Blasewitz. Konkreter wird Wulff nicht, räumt allerdings ein, dass Dresden ohnehin nicht so stark wachse. In anderen Städten geht es um weit größere Dimensionen. "In Berlin – wo wir allerdings auch viel mehr Wohnungen haben – haben wir bei 1.500 Wohnungen auf Pause gedrückt."

Nicht nur Vonovia stoppt geplante Bauprojekte

Deutschlands größter Vermieter Vonovia tritt beim Neubau von Wohnungen konsequenter auf die Bremse als bislang angekündigt. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrer Dienstagsausgabe.

"Wir werden in diesem Jahr keinen Beginn von Neubau-Projekten haben. Die Inflation und die Zinsen sind enorm gestiegen und davor können wir nicht die Augen verschließen", sagte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl im Interview mit der Zeitung. Davon betroffen seien vor allem Planungen in Berlin und Dresden.

"Bei Objekten, die wir früher für zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter anbieten konnten, müssten wir jetzt eher Richtung 20 Euro gehen, um unsere Kosten von 5000 Euro pro Quadratmeter hereinzuholen", sagt der Vonovia-Vorstand. Diese Mieten seien in weiten Teilen Deutschlands "völlig unrealistisch". Um den bundesweiten Bedarf von 700.000 Wohnungen zu decken, seien auch Mieten von acht oder neun Euro erforderlich.

"Wir hätten in diesem Jahr schon eine signifikante Zahl von Baustarts zum Beispiel in Berlin oder Dresden gehabt und haben sie nach hinten verschoben - so wie es die meisten Bauträger aktuell tun", so Riedl weiter. "Wir brauchen stabile Rahmenbedingungen."

Noch rund 38.500 Vonovia-Wohnungen in Dresden

Der Vorstand betont, dass Vonovia nicht auf Dauer aus dem Neubaugeschäft aussteigen wolle. "Wir starten zwar in diesem Jahr keinen Neubau. Wir haben aber die Entwicklungsarbeiten nicht eingestellt und streben bei unseren Projekten an, dass wir Baugenehmigungen einholen und letztendlich startbereit sind, wenn die Rahmenbedingungen wieder passen."

Vonovia ist mit rund 38.500 Wohnungen der größte Vermieter in Dresden. Der Bochumer Immobilien-Riese will sich in der Stadt allerdings von rund 6.000 Wohnungen trennen. Die Stadt Dresden hat mit ihrer vor allem auf Sozialwohnungen ausgerichteten Tochter Wohnen in Dresden (WID) großes Interesse, einen Teil davon zu kaufen. Damit würden zugleich Wohnungen, die 2006 mit dem Woba-Verkauf privatisiert wurden, wieder städtisch.

Die Verhandlungen zwischen der Stadt und Vonovia laufen noch. Dresden hat bereits konkrete Wohnungen beziehungsweise Häuser und Wohnblöcke benannt, die die Stadt und die WID gerne erwerben möchten. Welche das sind, wird bis Abschluss der Verhandlungen nicht verraten. (SZ/mos, noa)