Dresdens Lichter-König muss abschmücken

Dresden. Gute Nachrichten haben es schwer in diesem Jahr. Das musste nun auch Sandrino Löffler, der Lichter-König von Dresden, erfahren. In tagelanger Arbeit hatte der 34-jährige einen Vorgarten in Hellerau in ein Weihnachtswunderland verwandelt.
Leuchtende Schneemänner, Weihnachtsbäume, Elche und Pinguine erfreuten seitdem nach Einbruch der Dunkelheit die Zaungäste. Ein Weihnachtsmann auf seinem Quad und bunte Lichterketten zogen die Blicke auf sich. Sogar einen Briefkasten für Wunschzettel hatte Löffler aufgehängt.
Doch nun ist die Weihnachtsfreude dahin: Nach der Beschwerde einer Nachbarin reagierte sein Vermieter schnell und untersagte Löffler mit sofortiger Wirkung die Dekoration des Vorgartens in der Beckerstraße 12. Von fehlendem Brandschutz war die Rede und möglichen Schäden am Gebäude. Dabei habe er den Vermieter schon vor dem Aufbau über sein Vorhaben informiert.

"Ich habe ihm dann geantwortet, dass es alles nur LED ist und nur drei Stunden an, und nur wenn wir zu Hause sind", sagt Löffler. Allein, es nützte nichts. Der Vermieter blieb hart und bestand auf den Abbau. "Außerdem untersage ich Ihnen hiermit ausdrücklich das Verlegen und den Gebrauch von stromführenden Leitungen außerhalb der Wohnung", hieß es in der E-Mail.
Seine Freunde und Bekannten auf Facebook, die den "Lichter-König von Dresden" nach dem SZ-Bericht Anfang der Woche noch digital hochleben ließen, reagierten ungläubig. "Eine traurige Welt ist das geworden", kommentierte ein Nutzer.

Als Löffler sich am Mittagnachmittag ans Abschmücken machte, konnte er die eine oder andere Träne nicht zurückhalten. Viele Leute seien gekommen und hätten nachgefragt, was denn da los sei. Alle seien traurig gewesen. Oder eben nur fast alle.
Wie es nun weitergehen könnte? "Eine liebe Freundin, die bei uns auf der Straße gerade ein Haus baut, hat mir angeboten, dass ich nächstes Jahr bei ihr dekorieren darf", sagt Löffler. "Das ist ein kleiner Lichtblick für mich."