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Blitzt es jetzt doppelt auf der St. Petersburger Straße in Dresden?

Auf der St. Petersburger Straße in Dresden steht ein zweiter Blitzer - auf derselben Höhe des alten Blitzers und auf dieselbe Fahrtrichtung eingestellt. Was es mit dem neuen Gerät auf sich hat.

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Auf der St. Petersburger Straße in Dresden stehen jetzt zwei Blitzer an der gleichen Stelle.
Auf der St. Petersburger Straße in Dresden stehen jetzt zwei Blitzer an der gleichen Stelle. © Christian Juppe

Dresden. Zwei Blitzer haben Autofahrer auf der St. Petersburger Straße seit vergangener Woche ins Visier genommen. Beide standen in derselben Höhe an der Halfpipe Lingnerallee - der eine rechts neben der Fahrbahn, der andere links. Und beide waren auf Fahrer ausgerichtet, die in Richtung Pirnaischer Platz unterwegs waren. Was wollte die Stadt damit bezwecken? Soll jede Fahrspur einen separaten Blitzer bekommen? Oder handelte es sich bei einem nur um eine Attrappe, um Autofahrer zu disziplinieren?

Neuer Blitzer ist keine Attrappe

Zumindest einer der beiden Blitzer ist nicht neu. Die Anlage am rechten Fahrbahnrand war im Februar 2019 aufgebaut worden und löste dann aus, wenn Autofahrer an der Fußgängerampel bei Rot über die Haltelinie fuhren. Dafür waren in der Fahrbahn Sensoren hinter der Haltelinie eingebaut worden. Der Grund für die Maßnahme: Die Fußgängerampel wird von vielen Passanten auf dem Weg in die Dresdner Innenstadt genutzt. Die Fußgänger sollen sicher über die viel befahrene Fahrbahn kommen.

Dass die Sicherheit selbst mit Blitzer nicht immer gegeben ist, zeigt die Bilanz des Geräts. Allein im vergangenen Jahre löste es 586 Mal aus. Nur der Rot-Blitzer an der Ecke Bautzner Straße/Löwenstraße schoss häufiger Fotos. Über 66.000 Euro an Bußgeldern brachten die Verstöße auf der St. Petersburger Straße ein.

Die Anlage gegenüber ist dagegen neu. In der vergangenen Woche ist sie aufgebaut worden. Um eine Attrappe handelt es sich dabei nicht, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Der neue Blitzer am linken Straßenrand wird die Anlage auf der rechten Straßenseite ersetzen, so das Ordnungsamt. Denn nach vier Jahren ist der Mietvertrag für das Gerät ausgelaufen. Der neue Blitzer löst aber nicht nur aus, wenn Autofahrer bei Rot über die Fußgängerampel fahren, er blitzt auch dann, wenn Verkehrsteilnehmer mehr als die erlaubten 50 km/h auf dem Tacho haben.

Neuer Blitzer ist bereits in Betrieb

Geeicht wurde der neue Blitzer bereits. Seit dem 4. April ist das Gerät im Einsatz, allerdings noch nicht in vollem Funktionsumfang. So werden derzeit nur Raser erfasst. Die Rotlichtüberwachung soll zu einem späteren Zeitpunkt dazukommen. Dafür müsse das Gerät aber erst noch an die Fußgängerampel angebunden werden. Einen genauen Zeitpunkt nennt die Stadt nicht. "Der Dienstleister ist hier von Dritten abhängig."

Warum der neue Blitzer nun gegenübersteht, kann die Stadtverwaltung auch nicht genau erklären. "Über die konkrete Stellfläche entscheidet der Dienstleister, da jede Messtechnik andere technische Voraussetzungen erfüllen muss." Für den neuen Blitzer wird die Stadt monatlich rund 2.450 Euro zahlen.

In Dresden gibt es 25 feste Blitzer. Bei der Mehrheit handelt es sich um reine Tempo-Kontroll-Geräte. Insgesamt 73.894 Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße sind mit diesen Blitzern 2022 gezählt worden. Im Ergebnis nahm die Stadt rund 3,4 Millionen Euro an Bußgeldern ein. Neue Standorte sind aktuell nicht geplant. Allerdings ist die Stadtverwaltung auch mit mobilen Blitzern unterwegs. Damit fanden im vergangenen Jahr 1.428 Kontrollen statt. Dabei konnten weitere 30.135 Tempo-Verstöße festgestellt werden. Bußgeldsumme hier: rund 1,3 Millionen Euro.

Die Verwirrung über den Doppelblitzer auf der St. Petersburger Straße wird noch in dieser Woche ein Ende haben. Denn die alte Anlage sollte laut Ordnungsamt am Donnerstag abgebaut werden.