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Weihnachtsmarkt und Silvesterparty am Goldenen Reiter

Er sei der längste Weihnachtsmarkt in Sachsen, sagen die Veranstalter des Dresdner Augustusmarktes. Wie er in schwierigen Zeiten etwas Besonderes werden soll und was das mit dem Palaissommer zu tun hat.

Von Andreas Weller
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Matteo Böhme, Jörg Polenz und Holger Zastrow schauen sich den Aufbau des Dresdner Augustusmarktes an.
Matteo Böhme, Jörg Polenz und Holger Zastrow schauen sich den Aufbau des Dresdner Augustusmarktes an. © Christian Juppe

Dresden. Derzeit werden die weißen Pagoden-Zelte aufgebaut, die ein Erkennungsmerkmal für den Augustusmarkt an der Hauptstraße in Dresden sind. "Es werden rund 100 Stück, das sind etwas weniger als in den Jahren zuvor", sagt Matteo Böhme, der den Markt gemeinsam mit Holger Zastrow im Auftrag der Stadt durchführt.

Die Folgen der Krisen, angefangen mit Corona, zeichnen sich auch auf dem Weihnachtsmarkt ab. Dass weniger Händler kommen, kompensieren Böhme und Zastrow mit mehr Kunst, Kultur und auch Licht - ausgerechnet in Zeiten der Energiekrise.

"Heller, wuchtiger größer"

Vor der Pandemie haben rund 120 Händler ihre Waren auf dem Markt angeboten, sagt Böhme. In diesem Jahr werden es gut 90 Händler sein. Die rund 500 Meter vom Goldenen Reiter bis zum Jorge-Gomondai-Platz werden aber dennoch gut gefüllt sein. "Es wird eher etwas heller, wuchtiger und größer", verspricht Zastrow.

Dazu beitragen sollen beispielsweise drei neue Lichtinstallationen. So wird ein vier Meter großer, illuminierter Teddy am Gomondai-Platz erstrahlen, außerdem werden noch zwei große eisblaue Lichtskulpturen erwartet. Auch die Rondelle sollen heller beleuchtet werden als in den Jahren bis 2019.

Zastrow, der auch FDP-Fraktionschef im Stadtrat ist, sagt, der Markt werde vorwiegend mit LED beleuchtet, Energiesparvorgaben diesbezüglich tut er, anders als andere Anbieter, als "symbolisch" ab. Zastrow hoffe sogar auf mehr Licht und erwarte, dass sein Antrag zur Beleuchtung der Stadt in der Weihnachtszeit, den der Stadtrat beschlossen hat, auch umgesetzt werde.

Auch das Riesenrad wird wieder aufgebaut, um Besucher aus der Innenstadt und von anderen Märkten anzulocken.

Mehr Kunst und Kultur

Etwa in der Mitte des Marktes findet der Palaiswinter statt. Das ist die Winter-Alternative von den Palais-Sommer-Machern um Jörg Polenz. Diesen konnte Zastrow für eine Kooperation gewinnen. Neben Glühwein wird es viel Kunst geben. "Wir haben einen großen Kunstmarkt, bei dem Interessierte beispielsweise auch Weihnachtsgeschenke kaufen können", so Polenz. Dazu gibt es eine "Comuneo"-Lounge des Vereins, eine Ausstellung mit Reproduktionen des neuen Kunstvereins Dresden und ein Schauatelier, in dem die Entstehung von Kunstwerken beobachtet werden kann. Jeden Samstag findet ein Bildermarkt rund um den Goldenen Reiter statt.

Dazu sind immer wieder Straßenkonzerte auf dem Markt geplant, dort tritt beispielsweise der Mädchenchor des Heinrich-Schütz-Konservatoriums auf. "Wir wollen Weihnachtsmärkte neu erfinden", sagt Zastrow. Zudem ist eine große Kinderbetreuung im Bereich der Dreikönigskirche geplant.

Eröffnung mit goldener Reiterin

Eigentlich sollte sie bereits im vergangenen Jahr den Augustusmarkt eröffnen - die goldene Reiterin. Nun wird sie in diesem Jahr zum ersten Mal über den Markt reiten. Kurz nach der offiziellen Eröffnung des Striezelmarktes reitet eine Studentin aus Radeberg auf ihrem Pferd Apollo am Gomondai-Platz los. In goldenen Gewändern geht es, begleitet vom Spielmannszug Radeberg, von Hofnarr Fröhlich und natürlich August dem Starken, zum Goldenen Reiter.

Nach Weihnachten geht es weiter

Der Weihnachtsmarkt startet am 23. November und geht bis zum 23. Dezember. "Allerdings öffnen wir am 27. Dezember wieder bis zum 2. Januar", erklärt Zastrow. Dazwischen wird der Markt etwas umgebaut. Dann kommt noch mehr Licht, einige Händler packen zusammen und gehen. Damit sei er auch zeitlich einer der längsten Märkte in Sachsen.

"Ich verspreche mir ganz viel davon, weil die Stadt nach Weihnachten rappelvoll sein wird", hofft Zastrow. Silvester sollen die Gastronomie-Anbieter öffnen, Essen und Getränke verkaufen. "Es wird knallerfrei, ohne Feuerwerk und gedimmt, vielleicht mit ein wenig Musik, DJs und so", sagt Zastrow.

Der Augustusmarkt öffnet am 23. November um 16 Uhr und hat montags bis donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet, freitags bis 22 Uhr, samstags von 10 bis 22 Uhr und sonntags bis 21 Uhr.