7.20 Uhr: Menschen können in Wohnungen zurückkehren
Am frühen Samstagmorgen wurden alle Sperrungen aufgehoben, wie die Feuerwehr mitteilte. Die in Sicherheit gebrachten Menschen könnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Dabei unterstützten die Dresdner Verkehrsbetriebe. Es werde voraussichtlich noch bis zum Mittag dauern, bis alle Menschen wieder in ihren Wohnungen angekommen seien, hieß es weiter.
6.53 Uhr: Entschärfer Daniel Großer-Scholz im Interview
06.15 Uhr: Die Bombe ist entschärft
Punkt 06.15 Uhr geben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Hans-Peter Schmidt und Daniel Großer-Scholz haben die beiden Zünder der amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg ausgebaut. Die 250 Kilogramm schwere Bombe wird nun zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht.
Alle Evakuierungsmaßnahmen sowie Straßensperrungen werden nun zurückgefahren. Neben den Feuerwehr- und Rettungskräften waren 190 Polizeibeamte am Einsatz beteiligt.
Sie hätten erst den Heckzünder entfernen müsssen, so die Sprengmeister. Dies sei relativ problemlos gegangen. Nicht ganz so leicht, sei es beim Kopfzünder gewesen, der schon stark deformiert gewesen sei.
Eine sofortige Entschärfung während der Nacht sei nicht möglich gewesen. Die Sprengmeister wiesen auf mögliche Risiken hin, die entstanden waren, da die Bombe bei den Bauarbeiten am Vortag bewegt worden sei.
04.30 Uhr: Evakuierung abgeschlossen
Die Polizei meldetden Abschluss der Evakuierungen. Rund 400 Betroffene seien in den Notunterkünften aufgenommen worden.
Aktuell kontrolliert die Polizei nochmals den Sicherheitsbereich. Im Anschluss werden die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes mit der Entschärfung der Bombe beginnen.
Während der Entschärfung bleibt der Sicherheitsbereich gesperrt. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
03.30 Uhr: Notunterkünfte füllen sich
Zwei Notunterkünfte sind ausgelastet, meldet die Feuerwehr. In der Energieverbund-Arena und in der Schule an der Clara-Zetkin-Straße ist kein Platz mehr. Wer jetzt noch sucht, muss in die Schule an der Aachener Straße.
3.10 Uhr: Die Evakuierung könnte bald abgeschlossen sein
Noch immer haben Polizei, Feuerwehr und die Rettungsdienst mit den Evakuierungen zu tun. Im Minutentakt rücken Fahrzeuge vom Sammelplatz an der Waltherstraße in das Sperrgebiet aus oder kommen von dort zurück. "Die Evakuierung läuft noch, aber geht dem Ende entgegen", sagt Polizeisprecher Marko Laske. Eine Prognose, wie lange sie noch dauern wird, wagt er aber nicht.
02.15 Uhr: Die Sperrzone wird größer, teilweise Verwirrung um Unterbringungsadressen
Inzwischen ist auch das Emerich-Ambros-Ufer in beiden Richtungen gesperrt. Offenbar kommt die Polizei mit der Evakuierung Stück für Stück voran. Erst wenn diese abgeschlossen ist, kann mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden.
An der Lübecker Straße wartet etwa ein Dutzend Menschen auf den Shuttlebus, gerade ist keiner da.
Offenbar gab es Verwirrung um die Unterbringungen. Leute standen vor der verschlossenen Ballsportarena, auch wenigstens zwei Shuttlebusse hielten dort, um die Fahrgäste aussteigen zu lassen. Einer der Busfahrer sagte, die Polizei hätte sie dorthin geschickt. Die Notunterkunft war aber nicht die Ballsportarena, sondern die ein paar hundert Meter entfernte Energieverbund-Halle.
01.45 Uhr: 400 Menschen in den Notunterkünften
Bislang sind rund 400 Menschen in den drei Notunterkünften. Die Polizei schätzt ein: Das ist vergleichsweise viel. Ein Ende der Evakuierung ist noch nicht absehbar.
Karin und Siegfried Wolter von der Behringstraße sind um 1.30 Uhr an der Energieverbundarena angekommen. Der 80-Jährige erzählt: Es war so 22.30 Uhr, meine Frau war schon im Bett, ich hatte schon die Schlafsachen an, da klingelte es an der Tür. Die Feuerwehr oder die Polizei war da und die haben uns gesagt, dass wir raus müssen.
Ich habe mir vorher schon gedacht, das was ist. Ich habe die Blinklichter gesehen und deshalb auch das Handy lieber am Netz gelassen. Wir kennen das ja schon, 2018 beim Bombenfund in Löbtau haben wir das auch schon erlebt, da haben wir im Schlachthof im Ostragehege übernachtet. Wir haben jetzt Handtücher und Zahnbürsten mit. Länger als 24 Stunden soll das ja nicht gehen, haben die uns gesagt.
01 Uhr: Polizeiappelle an Anwohner
Polizei und Feuerwehr sind noch immer unterwegs, um Leute zum Verlassen ihrer Wohnungen zu bewegen. Ursprünglich hatte es die Hoffnung gegeben, um ein Uhr mit der Entschärfung der Bombe beginnen zu können.
Dresden wartet weiter auf die Entschärfung der Weltkriegsbombe. Noch läuft die Evakuierung der rund 7.400 Anwohner - erst wenn diese abgeschlossen ist, beginnt der Kampfmittelbeseitigungsdienst seinen Einsatz. Der Sprengmeister ist heute Daniel Großer-Scholz.
Auf Nachfrage, wann damit zu rechnen sei, sagt ein Polizeisprecher: "Noch befinden sich Personen innerhalb des Sperrkreises. Von daher ist eine Prognose unmöglich." Noch immer sind die Beamten mit der Evakuierung des Bereichs beschäftigt.
0.22 Uhr: Weitere Notunterkunft öffnet
Die Energieverbund-Arena steht als weitere Notunterkunft offen, teilte die Stadt Dresden auf Twitter mit. Dabei gibt es kleinere Einschränkungen: Diese Unterkunft ist nur für Menschen geeignet, die aktuell nicht in Corona-Quarantäne befinden, zudem ist die nicht barrierefrei.
Samstag, 0:06 Uhr: "Hoffentlich dauert das nicht wieder so lange"
Busfahrer Marco Donath hat heute Nacht eine besondere Aufgabe: Er fährt Evakuierte mit dem Shuttlebus in Notunterkunft. Der Andrang hält sich in Grenzen, sagt er. Mit dabei ist Heidrun Saul. Sie hatte es sich mit ihrem Mann gerade vor dem Fernseher gemütlich gemacht, als sie von der Nina-Warnapp von der Bombe erfuhr. Sie schnappte Ausweise, Medikamente und Grundausrüstung für die Nacht. Saul ist Bomben-Veteranin: Bereits 2018 musste sie ihre Wohnung wegen einer gefundenen Weltkriegsbombe verlassen. "Hoffentlich dauert das nicht wieder so lang - wenigstens fünf Minuten weniger." Damals musste das Ehepaar zwei Tage lang in der Notunterkunft bleiben.
23.25 Uhr: Erste Notunterkünfte stehen bereit
Für die Evakuierten Dresdnerinnen und Dresdner steht laut der Dresdner Polizeidirektion die erste Notunterkunft in der 56. Oberschule auf der Aachener Straße 10 bereit.
Für alle Menschen und auch die, die sich in Quarantäne befinden bzw. entsprechende Symptome aufweisen, steht die Notunterkunft einschließlich einer medizinischen Betreuung in der 35. Oberschule auf der Clara-Zetkin-Straße 20 bereit.
Es gibt zudem mehrere Busshuttles an diesen Anlaufpunkten:
Löbtauer Straße Ecke Hirschfelder Straße
Löbtauer Straße Ecke Berliner Straße
Wernerstraße Ecke Lübecker Straße
23.15 Uhr: Hunderte Einsatzkräfte sind vor Ort
An der Evakuierung und Entschärfung sind 212 Feuerwehrleute beteiligt, sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Dazu kommen 40 Helfer vom THW, sowie unzählige Ehrenamtliche vom DRK, den Maltesern und den Johannitern. Auch die Polizei ist mit 190 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizeidirektion Dresden wird von Beamten der Sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Beamten der Bundespolizei unterstützt.
22.56 Uhr: Wie funktioniert eine Evakuierung in der Corona-Pandemie?
Eine Evakuierung in der Hochphase der Corona-Pandemie stellt die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. "Die Feuerwehr muss auch bedenken, dass es Menschen geben könnte, die in Quarantäne sind und deshalb gesondert untergebracht werden müssen", sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Das sei auch ein Grund für die schwierige Bereitstellung der Notunterkünfte - noch immer gibt es kaum Informationen darüber.
Inzwischen sind zahlreiche Rettungswagen im Einsatzgebiet eingetroffen. Sie sollen Menschen in Notunterkünfte bringen, die es allein nicht schaffen. Informationen zu den Notunterkünften gibt es jedoch noch nicht - dabei soll die Evakuierung schon in 30 Minuten beendet sein. Auf der Webseite der Stadt Dresden steht noch immer der Hinweis: "Notunterkünfte werden vorbereitet. Sobald diese zur Verfügung stehen informieren wir darüber."
22.13 Uhr: 7.000 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen
Mehr als 7.000 Dresdnerinnen und Dresdner müssen wegen der Evakuierung ihre Wohnungen verlassen. Etwa 7.400 Menschen seien in dem betroffenen Gebiet gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. Bis 23 Uhr haben sie Zeit, das Gebiet zu verlassen - wann die Entschärfung der Bombe dann beginnen kann, ist noch unklar.
21.50 Uhr: Bombenwarnung auch über Nina-App
Um 21.44 Uhr - und damit über eine Stunde nach dem Beginn der Evakuierung veröffentlichte die Dresdner Feuerwehr die Bombenwarnung über die Warn-App Nina. Die Handlungsempfehlungen gehen von dem Vermeiden des betroffenen Gebietes über das Warten auf mehr Informationen bis zum Tipp, nur das Notwendigste wie Ausweise und Bargeld mitzunehmen.
21.20 Uhr: Entwarnung für Krankenhaus Friedrichstadt
Das Krankenhaus Friedrichstadt ist außerhalb des Sperrbereichs, heißt es. Obwohl im Sperrbereich auch die kompletten Eisenbahnanlagen in Friedrichstadt liegen, rollt der Zugverkehr vorerst weiter planmäßig, sagt die Bundespolizei auf Anfrage von Sächsische.de.
20.54 Uhr: Die Polizei fordert die Menschen auf, die Wohnungen zu verlassen
Im Zusammenhang mit dem Fund der Weltkriegsbombe an der Fröbelstraße ist jetzt offiziell der Evakuierungsbereich festgelegt worden. Alle Menschen, die in diesem Gebiet wohnen, werden aufgefordert, ihre Wohnungen bis 23 Uhr zu verlassen. Notunterkünfte werden vorbereitet, teilte die Polizei Dresden mit. Die Einsatzmaßnahmen könnten bis zum Morgen andauern.
Die Fröbelstraße ist derzeit zwischen dem Emerich-Ambros-Ufer und der Kreuzung Fröbelstraße/Cottaer Straße/Waltherstraße für den Verkehr gesperrt. Die Straßenbahn Linie 2 fährt noch.
20.07 Uhr: Evakuierungsradius von 800 Meter - offenbar auch Pflegeheim in der gefährdeten Zone
Feuerwehr und Polizei richten ihr Einsatzzentrum auf der anderen Seite der Bahngleise auf einer Brache an der Waltherstraße nahe der Berliner Straße ein. Mittlerweile sind knapp 20 Polizeifahrzeuge und die Einsatzleitung der Feuerwehr vor Ort.
Laut Polizei soll der Evakuierungsradius um die Fundstelle 800 Meter betragen. Auch ein Pflegeheim ist offenbar betroffen. Allerdings müssten die Menschen das Haus nicht verlassen, sondern würden auf die der Bombe abgewandte Seite gebracht, heißt es.
Offenbar wurde die Bombe bei den Bauarbeiten bewegt, was die Arbeit für den Kampfmittelbeseitigungsdienst erschweren könnte. Unter Umständen könnten die von Evakuierungen Betroffenen nicht in der Nacht zurück in ihre Wohnungen.
19.30 Uhr: Bombe soll noch in der Nacht entschärft werden
Poilizeiangaben zufolge handelt es sich um einen 250 Kilogramm schweren amerikanischen Sprengsatz. Er wurde hinter der Häuserzeile Fröbelstraße 51 bis 57 gefunden. Derzeit fahren Polizei und Rettungsdienste den Einsatz hoch. Die Bombe soll offenbar noch in der Nacht entschärft werden. Wann die Evakuierungen von naheliegenden Gebäuden starten, ist noch nicht bekannt.
Hinweis: Wir informieren an dieser Stelle über weitere Entwicklungen. Wählen Sie nicht den Notruf, um etwas über die anstehende Evakuierung zu erfahren. Die Einsatzkräfte werden Sie zeitnah informieren.
19.12 Uhr: Anwohnerin ist besorgt - bereits 2018 evakuiert
Die Seniorin Elke Thiele lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in der Löbtauer Straße. Sie hat bereits einmal eine Evakuierung miterlebt, als im Mai 2018 eine Bombe für eine lange Sperr- und Evakuierungszeit sorgte. Sie habe von einer Bekannten telefonisch von dem Fund erfahren und bereits Impfausweis und anderen Papiere bereitgelegt, sagt sie.
18.22 Uhr: Evakuierung bestätigt - Krankenhaus nur einen Kilometer entfernt
Das nähere Umfeld der Baustelle ist derzeit abgesperrt, der Verkehr fließt derzeit noch daran vorbei. Der Radius der nötigen Evakuierungen ist noch nicht bekannt. Das Krankenhaus Friedrichstadt liegt ungefähr einen Kilometer Luftlinie vom Fundort entfernt.
Hintergrund: In der Dresdner Friedrichstadt ist eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Auf einer Baustelle an der Fröbelstraße/Ecke Semmelweisstraße war am Freitagnachmittag ein verdächtiger Gegenstand aufgetaucht. Am Abend bestätigte die Polizei, dass es sich um eine Weltkriegsbombe handelt.
Die Dresdner Polizei sperrte den unmittelbaren Bereich zwischen Löbtauer und Fröbelstraße ab und zog die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes hinzu. Diese entschieden, dass Evakuierungsmaßnahmen noch am Abend nötig sind.
Es ist der erste Fund einer Fliegerbombe seit mehr als drei Jahren. Die letzte Bombe sorgte im Mai 2018 für eine lange Sperr- und Evakuierungszeit im Stadtteil Löbtau. Schließlich kam es damals zu einer Teildetonation.