Dresden
Merken

Was der Dresdner Zoll in den Taschen der Urlaubsheimkehrer so findet

Auf der Reisemesse in Dresden erzählen die Zollbeamten, wie man gefälschte Markenklamotten erkennt und wie die Spürhunde Drogen am Menschen finden.

Von Julia Vollmer
 3 Min.
Teilen
Folgen
Heike Wilsdorf vom Dresdner Zoll vor einer Puppe, die einen Anzug aus Waranleder trägt. Dessen Einfuhr nach Deutschland ist verboten.
Heike Wilsdorf vom Dresdner Zoll vor einer Puppe, die einen Anzug aus Waranleder trägt. Dessen Einfuhr nach Deutschland ist verboten. © Marion Doering

Dresden. "Es gibt eigentlich nichts, was nicht gefälscht wird", sagt Heike Wilsdorf und deutet auf eine Vitrine. Darin: Parfümflaschen, Socken, Mützen und sogar ein Föhn. Heike Wilsdorf ist Sprecherin des Hauptzollamtes in Dresden und mit ihren Kollegen an diesem Wochenende auf der Reisemesse mit einem Stand. Das Ziel: Die Dresdnerinnen und Dresdner aufklären und mit ihnen ins Gespräch kommen. Denn Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wer gefälschte Markenprodukte kauft, muss mit Strafen rechnen. Egal, ob als Urlaubssouvenir oder bestellt im Netz.

Für beides ist der Zoll zuständig. Für die Kontrollen der Reisenden am Flughafen, aber auch für die der Frachtgepäckstücke in den Fliegern. Außerdem für die Kfz- und Tabaksteuerabgabe der Dresdner und für die Kontrollen etwa an den Grenzen zu Polen und Tschechien. Rund 1.300 Mitarbeitende hat der Hauptzollamtsbezirk Dresden. "Dort kontrollieren wir zum Beispiel auf die Menge der Zigaretten, die mit nach Deutschland eingeführt werden oder auf Rauschgift", so Heike Wilsdorf.

Sie hat Tipps, wie Urlauber gefälschte Markenprodukte erkennen könnten: "Wenn eine Hose zum Beispiel plötzlich 30 oder 40 Euro weniger als in Deutschland kostet oder wenn bei einer Internetbestellung im Impressum plötzlich ein anderes Land steht als der Markensitz."

Nashorn-Hörner und Drogen

Gefunden in den Taschen der Urlaubsheimkehrer haben die Zollbeamten und -beamtinnen eigentlich schon beinahe alles, erzählt Heike Wilsdorf. "Nashorn-Hörner verpackt in einen Lautsprecher zum Schmuggeln, genauso wie einen Anzug aus Waranleder mit einer Krawatte aus Schlangenleder", so Wilsdorf. Beides verboten, da die Tiere unter Artenschutz stehen. Verboten ist auch die Einfuhr etwa von Elfenbeinschmuck oder Korallen aus bestimmten Ländern. Daneben gefälschte Markenklamotten, Socken und Parfüm.

Den Zollmitarbeitern helfen hier neben den Scannern und der eigenen Erfahrung auch die Spürhunde. "Wir haben spezielle Artenschutzhunde, die Leder und Elfenbein riechen können, aber auch Drogenspürhunde", so die Sprecherin. Diese könnten die Substanzen auch riechen, wenn sogenannte Körperschmuggler sie sich eingeführt haben. "Ich erinnere mich noch an einen Kurier, der sich Überraschungseierhüllen mit Drogen in Körperöffnungen eingeführt hatte."

Wer bald Kollegin oder Kollege von Heike Wilsdorf werden möchte, hat gute Chancen. "Wir suchen Nachwuchs als Zollbeamte", sagt sie. Der Zoll bietet den Beruf als Ausbildung im mittleren Dienst und als Studium im höheren Dienst an. Informationen gibt es am Stand des Zolls auf der Messe.

Messe hat noch bis Sonntagabend geöffnet

Noch bis Sonntagabend dauert die Reisemesse auf dem Dresdner Messegelände. Über 9.000 Besucher kamen bereits am ersten Messetag, dem Freitag. Laut Veranstalter so viele wie nie zuvor.

Vor allem bei den Fernreisen gebe es einen Nachholbedarf. Hier können sich die Besucher informieren über Angebote von der Mongolei bis nach Madagaskar, von Nepal bis Namibia. Als neues Fernreiseziel wird Osttimor vorgestellt. Alles rund ums Reiseland Deutschland gibt es in Halle 3.

Das Messespezial, die "E-Bike Days", informiert über Neuheiten vom Pedelec bis zum Lastenrad und einem Testparcours in Halle 2. Begleitet wird die Reisemesse von über 180 Reisevorträgen.

Die Messe hat noch am Samstag und Sonntag täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Kinder unter 15 Jahren haben freien Eintritt in Begleitung Erwachsener. Alle Informationen zu Ausstellern und Programm stehen unter reisemesse-dresden.de oder in der Reisemesse-App.