Dresden
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Zukunft von umstrittenem Kunstwerk ungewiss

Die Freigabe der Installation am Dresdner Sachsenplatz verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Auch der jüngste Sturm trägt daran eine Mitschuld.

Von Henry Berndt
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Das Palaverhaus auf dem Sachsenplatz hat schon bessere Tage erlebt. Aber nicht viele.
Das Palaverhaus auf dem Sachsenplatz hat schon bessere Tage erlebt. Aber nicht viele. © Marion Doering

Dresden. Für die einen ist die bunte Installation auf dem Sachsenplatz längst zu einem Markenzeichen geworden. Andere fragen sich, ob man die Fläche nicht sinnvoller nutzen könnte. Ursprünglich sollte das sogenannte "Palaverhaus" nach seiner Einweihung 1997 ein Ort der Begegnung sein. Nach mehreren Instandsetzungen ist das Gestell nun jedoch bereits seit Jahren durch Bauzäune "aus Gründen der Verkehrssicherheit" abgesperrt.

Aufgestellt wurde das Palaverhaus Mitte der 90er-Jahre auf Anregung eines Vereins namens "Der Strom - Die Stadt - Die Kunst", der sich kurz darauf auflöste. Entworfen wurde es durch den international bekannten Künstler Georg Karl Pfahler, der 2002 verstarb. Von den rund 150.000 DM Baukosten übernahm die Stadt ein Drittel. Dazu kamen jeweils mehrere Zehntausend Euro für die Reparaturen des Daches und der Streben.

Der Sturm vom Donnerstag hat das neue Dach bereits wieder beschädigt.
Der Sturm vom Donnerstag hat das neue Dach bereits wieder beschädigt. © Marion Doering

Anfang Juni hatte das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft mitgeteilt, dass das neuerlich defekte Dach bereits neu gefertigt worden sei und dass "in den kommenden Wochen" die Montage geplant sei. Außerdem sollten die defekten Streben ausgebaut und ersetzt werden. Alle Maßnahmen würden mit den Erben des Künstlers abgestimmt.

Fast fünf Monate später hat sich am Zustand der Installation allerdings auf den ersten Blick wenig verändert. Die Bauzäune verhindern noch immer den Zugang.

Dazu teilt Detlef Thiel, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, nun mit, dass die neue Dacheindeckung in der Zwischenzeit bereits installiert worden sei. "Laut Bauablauf werden zurzeit die Stützen bearbeitet." Dies könne jedoch aus statischen Gründen nur einzeln erfolgen und dauere entsprechend lange, da jede Stütze ein Unikat sei.

"Infolge des jüngsten Sturmes gab es Schäden am neuen Dach, sodass auch
dort nochmals nachgearbeitet werden muss." Ein Termin für die Fertigstellung und Freigabe könne auch aufgrund von Lieferschwierigkeiten, insbesondere bei den Stahlteilen, momentan nicht genannt werden.