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Klinikum Dresden: Vereinbarung für 3.000 Mitarbeiter abgeschlossen

Dem Städtischen Klinikum steht eine Umstrukturierung bevor. Eine Vereinbarung soll den rund 3.000 Mitarbeitern in dieser Zeit Sicherheit geben.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
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Für die rund 3.000 Mitarbeiter des Städtischen Klinikums Dresden ist zwischen der Stadt und den Gewerkschaften eine Zukunftsvereinbarung getroffen worden.
Für die rund 3.000 Mitarbeiter des Städtischen Klinikums Dresden ist zwischen der Stadt und den Gewerkschaften eine Zukunftsvereinbarung getroffen worden. © René Meinig

Dresden. Das Städtische Klinikum steht am Anfang einer Umstrukturierung. Am Friedrichstädter Krankenhaus soll die stationäre Versorgung konzentriert werden, während in Trachau ein ambulantes Zentrum vorgesehen ist. Am Weißen Hirsch soll die psychiatrische Versorgung erhalten bleiben, an der Löbtauer Straße die geriatrische. Dieses Zukunftskonzept hatte unter den Mitarbeitern auch Unruhe ausgelöst. Nun haben die Stadt, das Klinikum sowie die Gewerkschaften Verdi und Marburger Bund eine Vereinbarung unterzeichnet.

In dieser Vereinbarung bekennen sich alle Beteiligten zum Erhalt der vier Standorte sowie der Medizinischen Berufsfachschule. Auch der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, die Tarifbindung des Klinikums und dessen Erhalt in Form eines Eigenbetriebs sind Bestandteile der Abmachung.

Ärzte-Bund lobt Absicherung der Arbeitszeiterfassung

"Das Bekenntnis zum Eigenbetrieb der Stadt Dresden und zum Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes sind ein gutes Zeichen", sagt Benjamin Ludwig von Verdi. Die Aufgaben und Vorhaben werde die Gewerkschaft genau beobachten und ihre Mitglieder im Betrieb bei der Umsetzung unterstützen.

Zufrieden zeigt sich auch Steffen Forner von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund: "Ärztinnen und Ärzte arbeiten in komplexen Dienstsystemen. Um die Patientenversorgung zu gewährleisten, fallen häufig Überstunden an. Es freut uns deshalb, dass wir die Erfassung der Arbeitszeiten nach deutschem und europäischem Recht in der Zukunftsvereinbarung integrieren konnten."

Das Zukunftskonzept für das Städtische Klinikum soll bis zum Jahr 2035 umgesetzt werden. Bisher ist nur die Konzentration der stationären Versorgung in Friedrichstadt sowie der Ausbau der Psychiatrie am Weißen Hirsch vom Stadtrat abgesegnet worden. Noch keinen Beschluss gibt es zu dem Plan, aus dem Neustädter Krankenhaus an der Industriestraße ein ambulantes Versorgungszentrum samt durchgängig geöffneter Notaufnahme zu machen.

Ein vom Stadtrat gefordertes Gutachten zu möglichen Alternativen zu diesem Plan liegt der Verwaltung bereits vor und soll im Herbst vorgestellt werden. Es stützt im Großen und Ganzen das Vorhaben der Stadt und der Klinikleitung.

Vereinbarung gilt für zwei Jahre

Im Städtischen Klinikum sind rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Darüber hinaus bildet der Eigenbetrieb Medizinstudenten aus. In der Berufsfachschule lernen mehr als 600 Azubis.

"Die vor uns liegenden tiefgreifenden Veränderungen der Krankenhauslandschaft in Deutschland und damit auch im Städtischen Klinikum Dresden können nur gestaltet werden mit verlässlichen und attraktiven Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen für alle Mitarbeitenden", bewertet Dirk Köcher, der Kaufmännische Direktor des Klinikums, die nun abgeschlossene Zukunftsvereinbarung.

Die zuständige Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) betont, mit der Vereinbarung setze man voll und ganz auf ein modernes Arbeitsumfeld. Die Mitarbeiter seien die wertvollste Ressource des Eigenbetriebs.

Die Vereinbarung gilt ab dem 1. Januar 2023 für zwei Jahre und kann zweimalig um bis zu fünf Jahre verlängert werden.