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Mahnende Worte aus Dresden zum Holocaust-Gedenktag

Am Donnerstag findet in Dresden das Gedenken an die Opfer der Nazi-Zeit statt. Die Kulturbürgermeisterin warnt vor aktuellen Leugnungen.

Von Luisa Zenker
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Stilles Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Hellerberg -  die Bürgermeisterinnen Eva Jähnigen (Grüne) und Annekatrin Klepsch (Linke)
Stilles Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am Hellerberg - die Bürgermeisterinnen Eva Jähnigen (Grüne) und Annekatrin Klepsch (Linke) © Stadt Dresden

Dresden. Jedes Jahr am 27. Januar findet der internationale Holocaust-Gedenktag statt. In einem stillen Gedenken haben deshalb die Bürgermeisterinnen Eva Jähnigen (Grüne) und Annekatrin Klepsch (Linke) bereits am Mittwoch auf dem Gebiet des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers Hellerberg Blumen niedergelegt.

Sie erinnern damit an die Opfer des Zwangsarbeiterlagers am Hellerberg sowie an die Opfer von Zwangsarbeit und Internierung in ganz Dresden. „Es ist die Aufgabe der nachgeborenen Generationen, wiederkehrend an die nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen zu erinnern und der Opfer zu gedenken, nicht zuletzt, weil es in der Gegenwart immer wieder Versuche der Leugnung und Instrumentalisierung gibt", mahnt Kulturbürgermeisterin Klepsch.

Klepsch möchte in den nächsten Jahren den Hellerberg als Gedenkort weiterentwickeln. "Deshalb wird dieser Ort Teil eines Ideenwettbewerbs Gedenkkonzept Dresdner Norden sein.“

Umweltbürgermeisterin Jähnigen sieht das Gebiet als "ein Refugium der Natur und zugleich als ein Ort der Erinnerung." Diese besondere Verbindung gelte es zu bewahren und gemeinsam weiterzuentwickeln."

Zwangsarbeitslager Dresden-Hellerberg

Das Lager Hellerberg wurde am 23./24. November 1942 von der Zeiss-Ikon AG, der Dresdner Gestapo und der Kreisleitung der NSDAP eingerichtet. Es befand sich auf einem Grundstück zwischen Hammerweg, Radeburger Straße und heutiger Stauffenbergallee. Die Gefangenen mussten im Rüstungsbetrieb Goehle-Werke der Zeiss-Ikon AG in der Großenhainer Straße Zwangsarbeit leisten.

Am 27. Februar 1943 wurde Hellerberg zum „Polizeihaftlager“ erklärt. In der Nacht vom 2. zum 3. März 1943 wurden die Gefangenen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten sind Millionen Menschen aus ideologischen oder Gründen der nationalsozialistischen Rassenhygiene verfolgt, verhaftet, gequält und ermordet. Viele Opfer sind von den Nazis zur Zwangsarbeit herangezogen worden, um den kriegsbedingten Arbeitskräftemangel auszugleichen.