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Markus Reichel ist wieder zu Dresdens CDU-Chef gewählt worden

Der Dresdner Bundestagsabgeordnete geht in seine dritte Amtszeit als Kreisvorsitzender. Dieses Mal hatte er einen etwas unkonventionellen Gegenkandidaten.

Von Andreas Weller
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Beim Parteitag der Dresdner CDU ist Markus Reichel mit deutlicher Mehrheit als Chef bestätigt worden.
Beim Parteitag der Dresdner CDU ist Markus Reichel mit deutlicher Mehrheit als Chef bestätigt worden. © René Meinig

Dresden. Der Bundestagsabgeordnete Markus Reichel bleibt Dresdens CDU-Chef. Die Partei stehe vor großen Herausforderungen und er wolle sie in den Wahlkampf führen. Denn im kommenden Jahr werden der Stadtrat, die Stadtbezirksbeiräte und auch der Landtag neu gewählt.

Einen Herausforderer gab es, der bei seiner Vorstellung ein komplettes Umdenken in der CDU forderte, weshalb es am Ende für ihn nicht reichte.

Reichel sprach vom "Tollhaus Berlin" und vom "Ampel-Gehampel" dort, deshalb brauche es um so mehr die CDU. "Um Politik für die Zukunft der Bürger zu machen."

Auf die Konkurrenz von rechts, die AfD, ging Reichel gar nicht ein, sondern er wolle, dass die Dresdner die CDU "als Alternative zu rot-grün" wahrnehmen. Die letzten Wahlergebnisse bezeichnete er als "desaströs". Jetzt gehe es darum, die besten Kandidatinnen und Kandidaten für das anstehende Wahljahr zu finden und auch mit Blick auf die Oberbürgermeisterwahlen 2029, wieder mit einer eigenen Kandidatin oder einem Kandidaten anzutreten.

Der Auftakt sei mit "Dresden weiterdenken" Anfang dieses Jahres gemacht worden. So nennt sich das Positionspapier, mit den Plänen für die Zukunft Dresdens. Daran müsse nun weiter gearbeitet werden. "Ich werde zuhören und möchte die CDU in Dresden zur Blüte bringen, um erfolgreich bei den Wahlen zu sein", so Reichel.

Die Welt sei im Umbruch und diesen Umbruch wolle Reichel in Dresden mitgestalten.

Herausforderer Stefan Müller aus dem Dresdner Südosten sprach davon, dass mit seinem Ansatz die CDU zu Wahlergebnissen mit etwa 70 Prozent Zustimmung kommen könne. "Die gute alte Zeit kommt nicht mehr wieder, aber eine gute neue Zeit ist möglich." Allerdings brauche es dafür eine Veränderung in der Führung. "Sonst sind wir verloren", so Müller. Er bemühte den Vergleich mit dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, der so beliebt bei vielen US-Amerikanern gewesen sei, aber es nicht geschafft habe, diese Beliebtheit auf seine Partei zu übertragen.

"Die CDU ist ein führungsloses Schiff, wir brauchen eine Persönlichkeit, die führt", ist Müllers Ansatz. Er habe da Ideen, wie es gehen könne. "Obama zeigt, der ausschlaggebende Faktor ist Persönlichkeit. Wir müssen dazu kommen, dass die Gesamtpartei eine magnetische Anziehungskraft hat. Dann sind 70 Prozent im Bereich des Möglichen." Deshalb kandidiere er. Müller wollte auch sein Alter und seinen Beruf nicht nennen. "Es geht nicht um mich als Person, sondern um meine Idee."

Stefan Müller ist als neuer Dresdner CDU-Chef beim Parteitag im Feldschlößchen Stammhaus angetreten, musste sich aber klar geschlagen geben.
Stefan Müller ist als neuer Dresdner CDU-Chef beim Parteitag im Feldschlößchen Stammhaus angetreten, musste sich aber klar geschlagen geben. © René Meinig

Am Ende gewann Reichel die Wahl eindeutig mit 98 zu 14 Stimmen gegen Müller und bleibt damit für weitere zwei Jahre Dresdens CDU-Chef. Reichels Stellvertreterinnen und Stellvertreter sind Christoph Böhm, Bettina-Kempe-Gebert und Anja Bohländer.