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"Letzte Generation" mit neuer Internetseite wieder online

Nach einer großen Razzia bei Mitgliedern der "Letzten Generation" haben in Dresden und Leipzig Demonstrationen stattgefunden. Außerdem ist die Klimaschutzgruppe mit einer neuen Seite online gegangen.

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Die "Letzte Generation" ist mit einer neuen Seite online. Die vorherige Domain der Gruppe wurde von der Polizei abgeschaltet.
Die "Letzte Generation" ist mit einer neuen Seite online. Die vorherige Domain der Gruppe wurde von der Polizei abgeschaltet. © Screenshot/letztegeneration.org

Nach der großangelegten Razzia in mehreren Bundesländern ist die Klimaschutzgruppe "Letzte Generation" wieder mit einer eigenen Internetseite online. Einen Tag nach den Durchsuchungen ist nun eine neue Internetadresse geschaltet. Dafür nutzt die Gruppe keine deutsche .de-Domain mehr, sondern die Adresse letztegeneration.org.

Die Klimaschutzaktivisten haben es auch geschafft, die bisherige und am Mittwoch durch die Ermittler eigentlich abgeschaltete Adresse auf das neue Ziel umzuleiten. Bereits kurz nach der Razzia wegen des Verdachts der Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung hatte die Gruppe vorübergehend von der stillgelegten Seite auf den Twitter-Account der "Letzten Generation" umgeleitet. "Das staatliche Vorgehen soll einschüchtern, Angst machen", erklärten sie. "Doch wir können und werden uns nicht erlauben, in dieser Angst zu verharren."

Die federführende Generalstaatsanwaltschaft in München hatte am Donnerstag keine Erklärung dazu, wie es zu der Weiterleitung von der alten auf die neue Adresse kam. Die Umleitungen seien nicht durch die Ermittlungsbehörden veranlasst worden, sagte Oberstaatsanwalt Sebastian Murer. "Die Domain .de ist weiterhin beschlagnahmt."

Die Ermittlungen laufen gegen sieben Beschuldigte, auch Konten der Gruppe wurden beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die "Letzte Generation" Spenden zur Finanzierung von Straftaten sammelt. Auf der neuen Internetseite ruft die Gruppe nun erneut zu Spenden auf. Ob die Generalstaatsanwaltschaft hier wieder Kontensperrungen veranlassen will, ließ der Sprecher offen. Aufgrund der laufenden Ermittlungen könne dazu nichts gesagt werden.

Als Reaktion auf die Durchsuchungen haben in Dresden und Leipzig am Mittwochabend Demonstrationen stattgefunden.

Wie die Polizei Leipzig am Donnerstag mitteilte, hatte das Bündnis Fridays for Future zu der Solidaritätsbekundung mit den Klimaaktivisten von "Letzte Generation" aufgerufen. Der Demonstrationszug, der aus etwa 200 Personen bestand, lief laut Polizei am Mittwochabend rund um den Leipziger Innenstadtring.

Der Protest sei friedlich verlaufen, nur vereinzelt haben sich den Angaben zufolge Menschen vermummt.

Am Mittwochabend wurde auf dem Dresdner Schlossplatz für mehr Solidarität mit den Mitgliedern der "Letzten Generation" demonstriert.
Am Mittwochabend wurde auf dem Dresdner Schlossplatz für mehr Solidarität mit den Mitgliedern der "Letzten Generation" demonstriert. © xcitepress/Finn Becker

In Dresden wurde am Mittwochabend auf dem Dresdner Schlossplatz für mehr Solidarität mit der "Letzten Generation" demonstriert. Laut einem Reporter waren etwa 100 Teilnehmer vor Ort. Der Klimaaktivist Christian Bläul hielt eine Rede. Seine Wohnung war bei der Razzia zuvor durchsucht worden. (soa/dpa)