Neuer Radweg für Dresdner Norden?

Dresden. Wer als Radfahrer von Pieschen in Richtung Hellerau fahren will, teilt sich derzeit schnell die Straße mit heranrollenden Lkws. Nach der Hansastraße fehlt es entlang der Radeburger Straße an einem Radweg auf beiden Seiten - das könnte sich aber bald ändern. Der Dresdner Petitionsausschuss will das Problem angehen.
Bereits im Juli hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mit einer Aktion auf die fehlenden Radwege an dem Abschnitt aufmerksam gemacht. Gerade der südliche Teil der Radeburger Straße zwischen Hansastraße und Autobahn sei für viele Radfahrende durch das hohe Verkehrsauskommen und den Anstieg ab dem St. Pauli Friedhof eine unbeliebte und gefährliche Strecke, erklärt Grünen Stadträtin Kati Bischoffberger. "Der Berg ist für Radfahrende eigentlich gar nicht regelkonform befahrbar, ohne sich einer großen Gefahr auszusetzen. Lkws fahren an diesem steilen Berg teilweise mit 50 Zentimeter Abstand an den Radfahrerenden vorbei." Sie versteht nicht, warum dort nicht längst ein Radweg installiert wurde, so sei der Abschnitt eine wichtige Verbindung zwischen Pieschen und dem Dresdner Norden.
Eine Petition sollte die Situation deshalb ändern: Die Arbeitsgruppe "Nachhaltig mobil im Dresdner Norden" startete eine Unterschriftensammlung. Insgesamt 2.325 Unterstützer forderten, noch in diesem Jahr einen Radfahrstreifen auf beiden Seiten entlang der Radeburger Straße einzurichten. Gerade Mitarbeiter von Infineon oder Global Foundries seien auf den Weg angewiesen. Der Petitionsausschuss des Dresdner Stadtrats hat darüber nun entschieden:
Tempo 30 auf der Radeburger Straße?
Die Verwaltung soll innerhalb der nächsten Monate prüfen, inwieweit eine provisorische Lösung für sichere Radwege auf der Radeburger Straße möglich ist. Außerdem werde sie untersuchen, ob das Tempo für Autofahrer auf 30 km/h reduziert werden könnte, weil es sich hierbei um einen Schulweg handelt. Kinder und Jugendliche würden den Berg nutzen, um zum Pestalozzi-Gymnasium zu gelangen.
Laut Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) soll noch bis Ende des Jahres eine bauliche Vorplanung stattfinden. Bis aber tatsächlich dauerhaft neue Radwege entstehen, müsse Bischoffberger zufolge noch einige Zeit vergehen. Sie hofft, dass bis Ende des Jahres zumindest ein provisorischer Radweg eingerichtet werden kann. Dass solche Petitionen durchaus Erfolg haben, zeigt jüngst das Beispiel an der Königsbrücker Landstraße. Dort wurden 50 Meter Radweg eingerichtet, um die Verkehrsteilnehmer zu schützen.