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Petition gegen Elbquerung ins Dresdner Ostragehege gestartet

Der BUND Dresden will die Pläne für eine Brücke und auch eine Fährverbindung vom Ostragehege nach Pieschen verhindern. Was aus Sicht der Umweltorganisation dagegen spricht.

Von Andreas Weller
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So sieht einer der diskutierten Entwürfe für eine Brücke von Pieschen ins Ostragehege aus.
So sieht einer der diskutierten Entwürfe für eine Brücke von Pieschen ins Ostragehege aus. © Visualisierung: Stadt Dresden

Dresden. Fähre, Brücke, mit und ohne Straßenbahn - die Pläne für eine Verbindung der Ostrahalbinsel mit Pieschen sind vielfältig. Seit Jahren wird darüber diskutiert. Nun sollen sie komplett gestoppt werden. Dafür sammelt die lokale Gruppe des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Dresden Unterschriften - damit der Stadtrat keine Nägel mit Köpfen macht.

In der Stadtratssitzung an diesem Donnerstag steht dazu ein Antrag der SPD auf der Tagesordnung, die sich dafür einsetzt, die Wiederbelebung der Fährverbindung zu beschließen und das Thema Brücke später zu klären. Denn für eine Brücke gibt es unterschiedliche mögliche Standorte und Varianten - mit und ohne Gleise für Straßenbahnen.

Die Grünen haben dazu umfangreiche Änderungen vorgeschlagen, weshalb das Thema im April zunächst vertagt worden war.

Naturnahen Charakter der Elbwiesen schützen

"Das Ostragehege ist einer der letzten Bereiche in Dresden, in dem die Elbwiesen noch ihren naturnahen Charakter haben", so Martin Ahlfeld, Vorsitzender des BUND Dresden. "Die gegenwärtige Stadtentwicklung im Ostragehege forciert eine intensivere Nutzung. Neue Sportanlagen, Wohnungen und Unternehmen in der Umgebung erhöhen die Besucherzahl auf den Flächen. Im Ergebnis sind geschützte Arten wie das Rebhuhn dort verschwunden. Eine neue Elbquerung ins Ostragehege bedeutet eine Verschlechterung des Arten- und Biotopschutzes."

Deshalb hat er die Petition "Natur bewahren. Ostrawiesen schonen. Ruhe genießen" gestartet. "Jeder bauliche Eingriff, insbesondere ein Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und daraus folgende intensivere Nutzungen, führt zum Verlust wertvoller Arten im Ostragehege." Deshalb solle die Stadt auf eine Elbquerung, egal ob Brücke oder Fähre, verzichten.

Das Ostragehege habe für den Artenschutz weiter eine besondere Bedeutung, weil es Kernstück des stadtweiten Biotopverbunds ist. Der Bereich zwischen Flügelweg- und Marienbrücke zeichne sich durch einen etwa 4,5 Kilometer langen barrierefreien Verbundabschnitt der Stadt aus. Die Artenvielfalt zu erhalten sei ein Schlüsselfaktor für die Widerstandsfähigkeit intakter Ökosysteme in der Stadt – deren Bedeutung in der fortschreitenden Klimakrise stark zunehme.