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Nach Krüger-Rücktritt: Dresdner CDU wählt neue Vorsitzende

Nach mehreren Entgleisungen musste der Dresdner CDU-Fraktionschef Peter Krüger zurücktreten. Jetzt wird sein Nachfolger schneller gewählt als ursprünglich gedacht.

Von Dirk Hein
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Peter Krüger (l.) ist als CDU-Fraktionschef zurückgetreten. Am Donnerstag wird sein Nachfolger gewählt.
Peter Krüger (l.) ist als CDU-Fraktionschef zurückgetreten. Am Donnerstag wird sein Nachfolger gewählt. © Sven Ellger

Dresden. Nach reichlich Twitter-Skandalen und dem Debakel um den nicht gewählten CDU-Beigeordneten-Kandidaten Steffen Kaden hatte CDU-Stadtrat Peter Krüger Ende Januar seinen Rücktritt vom Fraktionsvorsitz erklärt. Dem waren Rücktrittsforderungen anderer Fraktionen und ein fehlender Rückhalt in der eigenen Partei vorausgegangen. Der Dresdner CDU-Chef und Bundestagsabgeordnete Markus Reichel wollte im Umgang mit Krüger etwa "keine Lösungsoption ausschließen".

Aus den Reihen der CDU wollte man sich im Anschluss an den Rücktritt eigentlich erst mehr Zeit mit der Neuwahl eines Vorsitzenden lassen. Zuerst war von März die Rede, später korrigierte sich die Fraktion auf Ende Februar. Jetzt soll alles noch schneller gehen.

Wer neu an die CDU-Spitze will

Am späten Donnerstagabend kommt die Fraktion zusammen, um eine neue Führungsspitze zu wählen. Als bisher einzige Kandidatin gilt Heike Ahnert, bisher mit Mirko Göhler stellvertretende Fraktionsvorsitzende. In den vergangenen Tagen war auch immer wieder der Name Steffen Kaden gefallen. Der Wirtschaftsexperte der Fraktion war als einziger von vier zur Wahl stehenden Bürgermeisterkandidaten gescheitert. Kaden lässt es seither offen, ob er sich bei der geplanten Neuausschreibung der Bürgermeisterstelle erneut darauf bewerben will. Hätte er dafür abgesagt, wäre Kaden auch als neuer Fraktionschef denkbar gewesen.

Sollte am Donnerstag die 42-jährige Heike Ahnert von der Vize-Chefin zur Fraktionschefin aufsteigen, würde damit der Posten eines Stellvertreters frei. Fraktionsintern wird dafür mit mehreren Bewerbern gerechnet.

Fraktion will Personaldiskussionen beenden

Insgesamt befindet sich die CDU-Fraktion in schwerem Fahrwasser. Nach dem überraschenden Tod von Manuela Graul schloss sich deren Nachfolger Claus Lippmann nicht der CDU, sondern den Freien Wählern an. Zudem wechselten die CDU-Stadträtinnen Silvana Wendt und Daniela Walter zu den Freien Wählern beziehungsweise zur AfD, sodass die CDU-Fraktion nur noch elf Mitglieder hat. Sie wurde dadurch von der vormals größten Fraktion ins Mittelfeld degradiert.

Mit der jetzt geplanten Wahl sollen Personaldiskussionen beendet und der Blick in Richtung Kommunalwahl 2024 gerichtet werden.