Dresden. Seit Monaten verengen auf ihre Zolldokumente wartenden Lkw-Fahrer die Straßen rund um das Zollamt an der Stauffenbergallee. Fahrer warten dort teils tagelang. Vor Ort protestieren Anwohner gegen Müll und Uringestank. Die Stadt handelt und hat Parkverbote erlassen, neue Mülleimer sollen aufgestellt werden. So schnell wie möglich soll das Amt jedoch aus Sicht der Stadt komplett umziehen.
Derzeit wird in den Gremien des Stadtrats deshalb über eine Vorlage der Stadtverwaltung zur Verlagerung des Zollamts von der Stauffenbergallee nach Kaditz diskutiert . Dort sollen gewerbliche Flächen und Teile des bestehenden P+R-Platzes für Zollgebäude, LKW-Stellflächen und ein Selfstorage-Lagergebäude genutzt werden. Der Stadtbezirksbeirat Pieschen lehnte die Planungen am Dienstagabend jedoch mit sehr breiter Mehrheit ab. Das Votum ist nicht bindend. Das letzte Wort hat der Rat.
Stefan Engel, SPD-Stadtrat für Pieschen und verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion sieht das Verwaltungshandeln jedenfalls kritisch. Zu viele Fragen seien unbeantwortet: "Warum muss eine hochwertige Gewerbefläche in prominenter Lage dafür verwendet werden? Wie soll ein Verkehrschaos rund um den Elbepark verhindert werden?"
Damit der P+R-Platz in Kaditz besser genutzt wird und nicht als Ausweichparkplatz für die am Zoll wartenden Laster dienen muss, schlägt der SPD-Rat eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung vor. "Die dauerhafte Verlängerung der Linie 13 von Mickten nach Kaditz wäre eine recht einfache Maßnahme."