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"Ey, du bist schwarz, komm nicht hierher"

In Dresden-Prohlis prallen viele Kulturen aufeinander. Stadträte warnen deshalb vor mehr Konflikten. Doch was sagen die Prohliser selbst dazu? Eine Reportage.

Von Luisa Zenker
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Mutter Falatien Mahad Said (24) mit Tochter Rama (1) und Sohn Mahad (4) am Prohlis-Center. Die junge Mutter aus Prohlis kriegt oft rassistische Sprüche zu hören.
Mutter Falatien Mahad Said (24) mit Tochter Rama (1) und Sohn Mahad (4) am Prohlis-Center. Die junge Mutter aus Prohlis kriegt oft rassistische Sprüche zu hören. © René Meinig

Dresden. "Prohlis ist voller selbstsüchtiger Menschen, die weder Stolz noch Ehre besitzen, die klauen, lügen, trinken und dabei ihre Kinder hier großziehen." Mike Siriani dreht den Kopf in Richtung der Platte hinter ihm. 14 Stockwerke ist das Haus hoch, es wird von einem 15-geschossigen Nachbargebäude überragt. Satellitenschüsseln hängen an einigen Balkonen, Markisen wurden wegen der Sonne heruntergezogen.

Viele der Plattenbauten wurden in den 1970ern und 80ern errichtet, knapp fünf Prozent der Dresdner leben hier. Mike Siriani ist einer davon, vor drei Jahren ist er aus Stuttgart hierhergezogen. "Dort, wo wirklich viele Ausländer wohnen", sagt er und blickt zu einer Gruppe. Gesprächsfetzen auf Arabisch wehen von ihnen herüber.

Er spricht an, was viele in dem Viertel zu beschäftigen scheint: Es geht um den Blick auf Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund, um den Blick auf Rassismus und Willkommenskultur. Ein Nachmittag am Prohlis-Center soll zeigen, was so mancher Prohliser darüber denkt.

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