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Deutschland ist Mini-Weltmeister

Die Stars im Dresdner Harbig-Stadion waren am Sonntag 15-Jährige – Fußballer aus ganz Ostsachsen spielten um den SZ-WM-Titel.

Von Frank Treue
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Die Nachwuchskicker von Laubegast 06 recken am Ende nach einem dramatischen Neunmeterschießen den WM-Pokal in die Höhe.
Die Nachwuchskicker von Laubegast 06 recken am Ende nach einem dramatischen Neunmeterschießen den WM-Pokal in die Höhe. © René Meinig

Jugendliche als Stars auf dem Stadion-Rasen? Geht! Dank vieler Sponsoren und Organisatoren durften am Sonntag Nachwuchsspieler statt Profikicker die Tore bei Dynamo schießen. 24 Mannschaften aus Dresden und Umgebung sowie der Oberlausitz traten an – nicht in ihren Vereinsfarben, sondern in den Trikots der besten Nationalmannschaften der Welt. Schließlich heißt das Turnier Mini-WM und wurde nach zwei Jahren Pause zum siebenten Mal von der Sächsischen Zeitung ausgetragen.Ideales Fußballwetter sieht anders aus – es war warm, bärisch warm. Dem Engagement der Spielerinnen und Spieler tat das keinen Abbruch. Und auch wenn das Spielfeld in den letzten Wochen unter den Fans von Schlagerstars, Ärtzten und Udo Lindenberg gelitten hatte – einmal in so einem Stadion auflaufen zu dürfen, darauf hatten sich die Jungs und Mädchen lange gefreut.

Für viele war dieses Jahr die letzte Chance, sind sie 2023 doch zu alt für die C-Jugend. Die Betreuer freuten sich auch – unter anderem über die schicken Trikotsätze, die jedes Team in seinen Landesfarben bekam und am Ende auch mit nach Hause nehmen durfte. Und auch die Organisatoren bekamen viel Lob, Dank gilt etwa dem Dresdner Stadtverband Fußball.

Diesmal keine Überraschung durch die Mädchen

Zur tradionellen Eröffnung sah nicht nur die Aufstellung der 24 Teams mit ihren Nationalmannschaftsschildern imposant aus, für eine tolle Show sorgten gleich zweimal die Mädchen vom Cheerleader Verein Dresden. Im Turnier war dann schnell klar, dass es diesmal keine Überraschung durch die beiden Mädchenmannschaften geben würde. Belgierinnen (1. FFC Fortuna Dresden) und Italienerinnen (SG Thonberg Königsbrück/Laußnitz) schieden in der Vorrunde aus.

Bis ins Achtelfinale schaffte es Titelverteidiger Island (SG Dresden Weißig), dann war Schluss nach einem 0:3 gegen Deutschland. In den deutschen Trikots steckten die Spieler von Laubegast 06. Und sie schafften es mit Siegen über Dänemark (Radeberger SV) und Mexiko (SG Großnaundorf/Lomnitzer SV) bis ins Finale. Dort warteten die Niederlande (Meißen SV 08), die sich zuvor in den K.-o.-Spielen gegen China (Post SV Dresden/Cuba), die USA (NFV Gelb-Weß Görlitz) und Brasilien (Spg SG Schönfeld/SV Birkwitz-Pratzschwitz), die sich erst im Neunmeterschießen geschlagen gaben, durchgesetzt hatten.


Nachdem Mexiko mit einem 2:1 gegen die Brasilianer den dritten Platz geholt hatte, ging es in einem dramatischen Finale um den Pokal. In der regulären Spielzeit gönnten sich die Kontrahenten nichts, so blieb es beim 0:0. Das hieß Neunmeterschießen. Aber weder die Meißener noch die Laubegaster wollten sich geschlagen geben. So brachte erst der zwölfte verwandelte Neunmeter der Laubegaster die Entscheidung. Deutschland holte sich mit 12:11 den Mini-WM-Pokal.

Sehr zur Freude des deutschen Fanblocks, der neben dem französischen (VfB Saxonia Halsbrücke) der größte und lauteste im Stadion war. Hochzufrieden war letztlich auch Hauptsponsor Autohaus Dresden, schließlich hatte er den Turniersieger als Teampartner ausgewählt. Was den Chef Christian Schleicher noch während der Siegerehrung bewog, die Titelverteidigung für 2023 anzukündigen. Was wiederum alle auf eine achte SZ-Mini-WM hoffen lässt.