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Wie sich die Eislöwen vor Corona schützen

Bisher sind die Dresdner Eishockeyprofis von der vierten Corona-Welle nur indirekt in Form von Spielverlegungen betroffen. Ob das so bleibt?

Von Alexander Hiller
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Meinungsstark: Cheftrainer Andreas Brockmann.
Meinungsstark: Cheftrainer Andreas Brockmann. © Archiv: Jürgen Lösel

Dresden. Zum Glück spüren die Eishockey-Profis der Dresdner Eislöwen die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht am eigenen Leib. Aber im Spielplan des Zweitligisten ist die neue Realität bereits angekommen.

Das für Dienstag geplante Heimspiel gegen Aufsteiger Selb wird verschoben. Die Wölfe konnten nach mindestens acht positiv auf das Coronavirus getesteten Profis keine spielfähige Mannschaft mehr aufstellen. Neun Spieler plus ein Torhüter fordert die Liga als Mindestauflage für den Kader. Die Partie ist auf den 8. Februar verlegt worden – unter welchen Rahmenbedingungen, ist natürlich noch offen. Das wirft die Frage auf, welche erhöhten Schutzmechanismen im nach wie vor erlaubten Profisport überhaupt noch möglich sind?

Eislöwen-Cheftrainer Andreas Brockmann hat dafür ein Lächeln und ein kurzes Schulterzucken übrig. „Wir sprechen das schon an, ich appelliere an die Spieler. Aber wir können nicht ins Kloster gehen – aber dort kann uns das ja auch passieren“, sagt Brockmann und meint die Ansteckung mit dem Virus. „Im Großen und Ganzen verhält sich die Mannschaft und jeder einzelne Spieler sehr vernünftig. Und das ist alles, was wir machen können“, erklärt der 54-Jährige. Bei anderer Gelegenheit ließ der ehemalige Nationalspieler durchblicken, dass auch in seinem Profikader zwei bislang ungeimpfte Spieler stünden – natürlich, ohne Namen zu nennen.

"Das Hirn a bisserl einschalten“

In einem Nebensatz erwähnt der Bayer allerdings eine nicht unwesentliche Neuerung. „Wir testen jetzt fast jeden Tag.“ Mit dem Testzentrum direkt vor der Energieverbund-Arena arbeitet der Zweitligist eng zusammen, kann dort jeweils zum Schnelltest antreten. Vor der vierten Welle wurde auch bei den Eislöwen fast nur noch bei Symptomen getestet. „Man kann sich überall anstecken, da hilft nicht einmal Übervorsicht. In Bayern sagt man: Das Hirn a bisserl einschalten.“

Doch auch in Bayern explodieren die Inzidenzwerte. Dem engagierten Eishockeylehrer, der seine Mannschaft nach dem 4:3-Heimsieg am Freitag über Heilbronn und dem 4:2-Sieg in Kaufbeuren am Sonntagabend auf Tabellenplatz drei führte, bleibt mithin nicht viel mehr als das Prinzip Hoffnung: dass seine Mannschaft vom Virus verschont bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, die dagegen spricht, steigt Tag für Tag mit den Inzidenz- und Hospitalisierungswerten.

Mit den sich stetig ändernden Rahmenbedingungen – wie dem neuerlichen Ausschluss der Zuschauer in Sachsen – hat sich Brockmann abgefunden. „Daran denke ich nicht, das bringt uns nicht weiter. Das alles hatten wir schon einmal, jede Viertelstunde gibt es eine neue Entscheidung. Und die müssen wir hinnehmen.“