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Aue gewinnt einseitiges Derby in Dresden

Im vierten Versuch treten die Handballer des HC Elbflorenz und der EHV endlich gegeneinander an. Mit einem verblüffenden Endergebnis.

Von Alexander Hiller
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Dresdens Sebastian Gress (2.v.r.) war mit fünf Treffern der beste Torschütze auf Seiten der Gastgeber. Auf Auer Seite übertraf ihn ein ehemaliger Mannschaftskollege.
Dresdens Sebastian Gress (2.v.r.) war mit fünf Treffern der beste Torschütze auf Seiten der Gastgeber. Auf Auer Seite übertraf ihn ein ehemaliger Mannschaftskollege. © Matthias Rietschel

Dresden. Die unendliche Geschichte hat ein Happy End. Allerdings ein anderes, als wohl viele Handballfans erwartet hatten. Der HC Elbflorenz (4.) wurde auf dem Höhenflug durch die 2. Handball-Bundesliga jäh gestoppt - ausgerechnet vom sächsischen Rivalen EHV Aue.

Die Erzgebirger setzten sich nach einer zähen und von beiden Abwehrreihen dominierten Sachsen-Derby am Mittwochabend in der Ballsportarena mit 29:21 (10:7) verdient durch und ist nach dem vierten Sieg infolge Siebenter, Tendenz steigend.

Dass es überhaupt zu diesem Vergleich kam, ist durchaus erwähnenswert. Im deutschen Profisport dürfte das Duell zwischen Dresden und Aue eines der meistverlegten Spiele überhaupt sein. Zunächst stoppte die erste Corona-Welle die für den 15. März 2020 angesetzte und restlos ausverkaufte Partie der vergangenen Saison. Die Spielzeit wurde später abgebrochen.

In der neuen Saison knüpften beide Mannschaften nahtlos daran an, sich aus dem Weg zu gehen. Die Partie vom 4. Spieltag (21. Oktober) in Dresden platzte aufgrund mehrerer positiver Corona-Tests im Auer Kader. Den Nachholtermin am 2. Dezember konnten die Gäste aus demselben Grund ebenfalls nicht einhalten.

Ex-Dresdner Kammlodt bester Torjäger der Partie

Nun hat es im vierten Versuch geklappt, obwohl der HC Elbflorenz mit der Liga lange um einen späteren Termin gerungen hatte – in der Hoffnung auf eine baldige Teilzulassung von Fans. Denn im Oktober war das Spiel bei damals genehmigten Sicherheits- und Hygienekonzept mit 956 Zuschauern ebenfalls ausverkauft.

Wenn man weiß, dass Aues Cheftrainer Stephan Swat seine Corona-Erkrankung nur mit ganz viel Kampfgeist überstanden hat und die Intensivstation mit 23 Kilogramm weniger vor einigen Wochen zur Reha verlassen konnte, verschieben sich die Verhältnismäßigkeiten. Swat wird, wenn überhaupt, frühestens in der nächsten Saison zurückkehren können.

HCE-Coach Rico Göde bat EHV-Manager Rüdiger Jurke nach der Partie, dem Kollegen seine besten Genesungswünsche zu übermitteln. "Ich hoffe, er ist bald wieder da", so Göde über Swat.

Kein Durchkommen: Dresdens Oskar Emanuel in der Zange von Maximilian Lux und Kevin Lux.
Kein Durchkommen: Dresdens Oskar Emanuel in der Zange von Maximilian Lux und Kevin Lux. © Matthias Rietschel

Das Schicksal des Coaches schien sein Team zu beflügeln. Vor allem an den EHV-Torhütern Sveinbjörn Petursson und Anadin Suljakovic verzweifelten die Hausherren – nach 15 Minuten hatte der HC gerade mal ein Tor erzielt. Petursson parierte im Durchgang eins fast 54 Prozent aller Dresdner Versuche - eine Wahnsinnsquote, die aber auch Einiges über die ratlose Wurfqualität aussagt. ​

Zu allem Überfluss war auch noch der im Sommer 2019 von Dresden nach Aue gewechselte Adrian Kammlodt mit sechs Treffern erfolgreichster Torschützer der Partie.