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Kein anderer Verein ist so regional

Beim Volleyball-Zweitligisten VC steckt jede Menge Dresden und sächsische Identität drin - und noch andere Superlative.

Von Alexander Hiller
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Das VC-Team als Pulk: Fast alle kommen aus Dresden.
Das VC-Team als Pulk: Fast alle kommen aus Dresden. © kairospress

Dresden. Der VC Dresden kämpft in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd zwar nur um den Anschluss ans Mittelfeld – aber in einer Sparte sind die Jungs von Trainer Niklas Peisl bereits führend. Keine andere Mannschaft in der zweithöchsten deutschen Spielklasse ist so stark verwurzelt mit der Region wie der VC Dresden.

Zehn der zwölf Spieler im Zweitliga-Kader gehörten schon den Nachwuchsmannschaften des VC Dresden an, kommen also dem eigenen Nachwuchs – haben aber dennoch andere Wurzeln. Manche hatten sich zuvor schon als Kinder oder Jugendliche bei TuS Dippoldiswalde (Sebastian Rösler, Lukas Klapper), Blau-Weiß Freital (Till Sittner), USV TU Dresden (Daniel Nahhas) oder Motor Mickten (Marc-Leon Vogt) angemeldet und sind noch in der Jugend zum VC gewechselt.

Zum Team gehört nur ein Nicht-Sachse

Nie für einen anderen Verein spielten dagegen Martin Kroß, Nils Püschel, Paul Schneider und Karl-Lennart Klehm. Benno Hartung erlernte als Kind das Volleyball-ABC beim VC Dresden, durchlief alle Nachwuchsmannschaften. Dann ging er kurz nach Berlin und Schöneiche und ist seit zwei Jahren nun wieder zurück bei seinem Heimatverein.

Lediglich Christian Heymann und Felix Weishaupt stießen erst als Erwachsene zum Klub. Heymann, gebürtiger Erlabrunner, spielt bereits seit 2010 für den VC. Weishaupt stammt aus Mecklenburg-Vorpommern, wurde in Wolgast geboren – und ist damit der einzige Nicht-Sachse im Team. Der heute 23-Jährige wurde mit dem Schweriner SC vierfacher deutscher Jugendmeister und spielt seit 2016 in Dresden.

Selbst Trainer Niklas Peisl, der aus Berlin stammt, ist in der Dresdner Volleyball-Szene lange verankert. Der Lehrer hatte schon 2011 das U-14-Team des VC zum deutschen Jugendmeistertitel geführt.

Region zeigt noch kein gesteigertes Sponsoreninteresse

Diese unglaublich dichte Dresden-DNA könnte zu der Schlussfolgerung führen, dass der Klub bei regionalen Sponsoren ein gesteigertes Interesse als potenzieller Werbeträger hervorruft. Doch das ist ein Irrtum. Natürlich wird der Aufsteiger auch von kleineren Firmen unterstützt – Dentalservice Gust sicherte sich die Namensrechte für das Zweitligateam –, doch die großen Summen bleiben aus.

Das muss nicht so bleiben. Der VC hat neben seiner Regionalität weitere Trümpfe: Beim 3:0 bei den Volley Youngstars Friedrichshafen vor drei Wochen stand außerhalb der Nachwuchszentren mit Sonderspielrecht wohl die jüngste Zweitliga-Formation aller Zeiten auf dem Parkett. Die erste Sieben der Dresdner hatte ein Durchschnittsalter von 19,5 Jahren.