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HC Elbflorenz nimmt erfolgreich Revanche

Vor vier Wochen waren die Dresdner Zweitliga-Handballer im Sachsenduell gegen Aue hoffnungslos unterlegen. Was beim 35:22 anders war als einst beim 21:29.

Von Alexander Hiller
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Der Jubel ist verdient: In Aue feiern die Dresdner Zweitliga-Handballer ihren höchsten Saisonsieg.
Der Jubel ist verdient: In Aue feiern die Dresdner Zweitliga-Handballer ihren höchsten Saisonsieg. © PICTURE POINT

Aue. Das könnte man einen nahezu perfekten Lerneffekt nennen. Nur vier Wochen nach der Demontage durch den EHV Aue in eigener Halle, revanchierten sich die Profi-Handballer des HC Elbflorenz gegen den sächsischen Rivalen. Und das ist den Schützlingen von Trainer Rico Göde mehr als eindrucksvoll gelungen.

Dessen Team war gegenüber dem deutlichen 21:29 aus dem Hinspiel nicht wiederzuerkennen und setzte sich am Samstagabend in Aue mit 35:22 (16:10) durch.

Das legt den Schluss nahe: Dresden hat genau die richtigen Schlüsse aus der Niederlage von vor einem Monat gezogen, die also letztlich eine recht heilsame gewesen sein muss. Aber welche neuen Ansätze hat Rico Göde seinem Team eigentlich mit auf den Weg gegeben? Das ist schnell erzählt und im Prinzip kein Hexenwerk.

„Ich glaube, im Nachhinein hatte es auch mal etwas Gutes, dass wir vor vier Wochen mal etwas auf den Deckel bekommen haben“, sagt der 38-Jährige. Möglicherweise hat dieses Erlebnis die Mannschaft noch enger zusammenrücken lassen. Immerhin hat sich das Team selbstständig – ohne die Trainer – noch mal zu einer Videoauswertung getroffen und das Debakel aus dem Derby-Hinspiel Szene für Szene seziert. „Dass so ein Spiel mal kommt, in dem nichts geht, war mir klar. Dass es gerade gegen Aue ist, war bitter“, blickt Göde noch einmal zurück.

Die Mannschaft ist intakt

Dieser Rückblick gehört aber untrennbar zum brillanten Auftritt am Samstag in Aue dazu. Göde hat in seiner Mannschaft zumindest eine erhöhte Fokussierung festgestellt. Das begann schon mit einer unheimlich konzentrierten Aufwärmphase – kein Vergleich zum Hinspiel, meint Göde und verbindet die nachfolgende Gala gleich mit einem Wunsch. „Schön zu sehen, wie intakt die Mannschaft ist. Ich will auch in den nächsten Spielen sehen, dass das konstant bleibt. Wir wollen noch gute Ergebnisse einfahren“, sagte er nach dem höchsten Saisonsieg.

Im Grunde genommen hat dieselbe Mannschaft ein ganz anderes Gesicht von sich gezeigt als noch vor einem Monat. „Gute Reaktion, die Art und Weise, das freut mich. Da sieht man, wie das im Sport ist. Damals hatte Aue einen Supertag, mit einer starken Torhüterleistung und einer sehr guten Defensive. Am Samstag war es genau andersherum. So schnelllebig ist der Sport“, stellte der HC-Trainer fest.

In seiner Mannschaft stimmte diesmal das Zupacken in der Abwehr, daraus resultierend steigerte sich auch Torhüter Mario Huhnstock zu einer starken Vorstellung und zu zwölf parierten Würfen. Und im Angriff agierten die Dresdner nicht nur schneller und zielstrebiger, sondern auch weitaus effektiver als im ersten Derby der Saison.

Freude über Entwicklung beider Klubs

Dresdens Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig verwandelte beispielsweise elf seiner insgesamt zwölf Versuche – davon vier vom Siebenmeter-Punkt. Sebastian Greß mit fünf Toren und einer Wurfeffektivität von 83 Prozent sowie Mindaugas Dumcius mit sechs Treffern (75 Prozent) wiesen ähnlich beeindruckende Quoten auf. „Wir müssen weiter an der Qualität des Torwurfs arbeiten. Da hatten wir einen guten Tag“, sagt Göde.

Dass der EHV Aue keineswegs in die Kategorie „Laufkundschaft“ fällt, macht den Dresdner Erfolg umso wertvoller. „Die Entwicklung beider Vereine ist einfach cool, da sieht man, dass etwas passiert ist. Aue ist eine sehr unbequem zu bespielende Mannschaft – vorn wie hinten“, lobt Göde den diesmal unterlegenen Rivalen.

Zu guter Letzt verliert der HC-Trainer noch einige Worte über den seit Wochen in bestechender Form auftretenden Lukas Wucherpfennig, der vor der Saison aus Coburg kam. „Wir können uns alle drüber freuen, dass wir so einen guten Mann geholt haben. Er nutzt jede Einheit sehr professionell, er legt auch Sonderschichten nach dem Training ein, um dranzubleiben. Er spielt eine gute Saison, hat in Aue auch in der Abwehr gute Aktionen gezeigt. Das ist das, was mich mehr freut“.