Dresden. Der Sportbürgermeister hält sich nicht lange bei der Vorrede auf. "Das Heinz-Steyer-Stadion", sagt Jan Donhauser erwartungsfroh wie überzeugt, "ist für mich ein wirkliches Phänomen: schon jetzt bei jedem Termin volles Haus." Baustellenführungen hat er bis zuletzt einige mitgemacht, dazu verschiedene andere Anlässe, Umbau und Modernisierung dauern schließlich knapp dreieinhalb Jahren an - und damit deutlich länger als geplant. Auch die Kosten sind de facto explodiert: von einst anvisierten 38 auf rund 54 Millionen Euro, mindestens.
Auch ohne Sportbetrieb stand und steht die "ganz besondere Sportstätte" (Donhauser) immer wieder im Fokus, nicht selten gab und gibt es Nachfragen, Zweifel und Kritik. Mit der Eröffnung an diesem 30. August soll das nun vorbei sein, "und in vier, fünf Jahren werden wir darüber lachen", meint Donhauser.
Dieses Stadion in Dresden ist offenbar tatsächlich mehr als ein Sportbau - wie der Blick zurück nach vorne beweist.
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"Das neue Steyer-Stadion wird ein neuer Leuchtturm im Sportpark Ostra und dieselbe Anziehungskraft für den Sport haben wie der Kulturpalast für die Kultur", meint Birke Tröger, Präsidentin des Dresdner SC. Für ihren Verein sei es Sehnsuchtsort, Identifikationspunkt und Wohnzimmer in einem.
Neben den DSC-Leichtathleten als einer der Hauptmieter ziehen auch die Fußballer des Dresdner SC ein, für die Footballer der Dresden Monarchs wird es ebenfalls die neue Heimstätte, zudem gibt es Fechtbahnen und Squashplätze in dem vierstöckigen Multifunktionsgebäude. Das sportmedizinische Zentrum für Leistungsdiagnostik der Uniklinik wird hingegen erst 2025 in die Katakomben der neuen Südtribüne einziehen.