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DSC-Hochspringer wächst über sich hinaus

Der aus Weißwasser stammende Jonas Wagner holt sich bei der deutschen Hallen-Meisterschaft mit Bestleistung den Titel. Das ist nicht die einzige gute Botschaft.

Von Alexander Hiller
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Jonas Wagner ist neuer deutscher Hallen-Meister im Hochsprung.
Jonas Wagner ist neuer deutscher Hallen-Meister im Hochsprung. © ronaldbonss.com

Dresden. Ein Sachse hat bei der deutschen Hallen-Meisterschaft der Leichtathleten für eines der überraschendsten Highlights gesorgt. Hochspringer Jonas Wagner vom Dresdner SC steigerte im dritten Versuch seine persönliche Bestleistung auf 2,28 Meter und holte sich damit den Titel. Der Schützling von Trainer Jörg Elbe löste damit auch die Norm für die Hallen-EM in Torun.

„Ich wollte heute einfach nur unter Beweis stellen, dass ich gut springen kann. Ich hatte muskuläre Probleme mit dem Oberschenkel, also bin ich eigentlich mit sehr bescheidenen Erwartungen in den Wettkampf gegangen“, erklärte der 23-Jährige, der aus Weißwasser stammt. Ausgerechnet in der Corona-Zeit ist es dem Springer gelungen, über sich hinauszuwachsen – sein Hallen-Bestwert lag vorher bei 2,22 Metern. Und Wagner weiß, bei wem er sich bedanken muss. „Ich bin meinem Verein unglaublich dankbar, dass sie es organisiert haben, dass ich in der Halle trainieren konnte, obwohl ich keinen Kaderstatus habe. Da haben sich viele Leute für mich eingesetzt", erklärte der Physikstudent. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) den jungen Kerl für die Hallen-EM Anfang März in Polen nominiert. Neben Wagner hat nur noch der Freiluft-Europameister von 2018, Mateusz Przybylko, die Norm von 2,28 Metern geschafft. Der 28-Jährige präsentierte sich in Dortmund als Fünfter (2,10 Meter) außer Form. "Jetzt möchte bei den Hallen-Europameisterschaften zeigen, dass sich das ausgezahlt hat. Da gehe ich wieder mit dem Credo rein: gut abliefern und schauen, was dabei rauskommt. Im Sommer klappt es vielleicht mit den Olympischen Spielen, wenn alles gut geht", erklärt Jonas Wagner optimistisch.

Sein Klubkollege Karl Bebendorf kam über die 1.500 Meter als Dritter ins Ziel. Der Hindernis-Spezialist aus Dresden hatte bereits vorher die EM-Normen sowohl über 800 als auch über 1.500 Meter geknackt. Allerdings ist fraglich, ob ihn der Verband für die EM nominiert.