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Tennis-Star spielt weiter für Dresden

Andrea Petkovic wird erneut für Blasewitz in der 1. Bundesliga spielen. Offen ist aber noch, in welcher Form das diesmal überhaupt möglich ist.

Von Alexander Hiller
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Andrea Petkovic will wieder für Blasewitz in der Tennis-Bundesliga spielen.
Andrea Petkovic will wieder für Blasewitz in der Tennis-Bundesliga spielen. © dpa

Dresden. Nach einer erfolgreichen Premierensaison in der höchsten deutschen Spielklasse 2019 wollen die Blasewitzer Tennisdamen in diesem Jahr wieder in der 1. Bundesliga angreifen. Nachdem die gesamte Saison 2020 aufgrund der Pandemie ausfiel, soll 2021 gespielt werden. Und das mit der deutschen Top-Spielerin Andrea Petkovic an der Spitze, die 2019 im Waldpark sofort zum Publikumsliebling avancierte. Auch für 2021 steht sie im Aufgebot des TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz. Das gab der Verein am Dienstag bekannt.

"Sie wird 2021 vielleicht ihre letzte Profi-Saison auf der WTA-Tour spielen und wir freuen uns, dass sie sich entschieden hat, auch wieder in der Bundesliga mit uns gemeinsam anzugreifen. Sie wird uns mindestens bei einem Heimspiel zur Verfügung stehen, die Details stehen aber noch nicht fest", sagt Team-Manager Sven Grosse. Überhaupt ist noch unklar, wann die Bundesliga in diesem Jahr stattfindet.

Petkovic aber will dabei sein - und löst damit eine Art Versprechen ein. "Ich habe mich in den vier Tagen pudelwohl gefühlt. Was ich in meiner Karriere immer nachhaltig betrieben habe, ist, dass ich Partnerschaften auf lange Sicht aufgebaut habe. Das ist auch hier mein Ziel", hatte die mittlerweile 33-Jährige vor knapp zwei Jahren erklärt und auf ihrem Instagram-Profil drei Fotos von sich aus der sächsischen Landeshauptstadt hochgeladen, versehen mit der schwelgerischen Notiz: "Dresden, du warst einmalig spitze".

Neben Petkovic gibt es zwei weitere Top-Spielerinnen

Petkovic hat in der ersten Corona-Phase im März 2020 den virtuellen Buchclub "Racquet Book Club" gegründet, in dem Follower über Literatur diskutieren können. Ihr erstes eigenes Buch veröffentlichte der vielseitige Tennis-Star im vergangenen Herbst - der auch literarisch vielbeachtete Erzählband "Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht". Zudem baut die gebürtige Jugoslawin auch in einer öffentlichen Sparte für die Karriere nach der Karriere vor: Seit Dezember 2019 moderiert sie sonntags in unregelmäßigen Abständen die ZDF-Sportreportage. Zudem ist bekannt, dass sie sich gern für die Olympischen Spiele in Tokio qualifizieren möchte. Allerdings ist die ehemalige Nummer neun der Weltrangliste weit zurückgefallen, steht derzeit lediglich an Nummer 103.

Neben Petkovic, die sich vor zwei Jahren ganz bewusst für den größten ostdeutschen Tennisverein entschieden hatte, gehen weiter namhafte Spielerinnen für den TC Blau-Weiß an den Start. Die 26-jährige Rumänin Patricia Maria Tig, die bereits für die abgesagte Saison 2020 verpflichtet worden war und aktuell die Nummer 61 der Welt ist, gehört ebenso dazu wie die tschechische Weltranglisten-75. Kristyna Pliskova. Auch sie spielte 2019 schon für Blasewitz.

Vereine setzen auf späte Termine - mit Zuschauern

Neu verpflichtet wurden die Bulgarin Viktoriya Tomova, die von Ligakonkurrent TC Bredeney an die Elbe wechselt. Sie ersetzt die Tschechin Denisa Satralova, die verletzungsbedingt ausfällt. Zudem verstärkt die junge Medizinstudentin Sibel Dermibarga aus Hamburg die Blasewitzerinnen. "Mit ihr haben wir eine deutsche Top-100-Spielerin an Bord. Sie steht zwar aktuell nur auf Rang 94 in Deutschland, weil sie wenig Turniere gespielt hat, agiert aber eigentlich auf Top-50-Level", betont Grosse. Auch der eigene Nachwuchs wird erneut ins Team eingebunden – mit Emily Welker und Clara-Marie Schön an Position 17 und 18.

Bei aller Vorfreude auf die Saison ist allerdings noch unklar, wann gespielt wird. Der ursprüngliche Saisonstart am 2. Mai wird aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage von allen Vereinen abgelehnt. "Wir sind noch in Gesprächen mit dem Deutschen Tennis-Bund über eine Verschiebung der Saison Richtung Sommer. Leider gibt es aber noch kein abschließendes Ergebnis, was die Spieltermine angeht", erklärt Grosse, der wie alle anderen Klubs möglichst vor Publikum spielen möchte. "Spiele ohne Zuschauer machen für kaum einen Verein wirtschaftlich Sinn. Wir hoffen, dass wir Anfang April eine gemeinsame Lösung erreichen und präsentieren können." In der Premierensaison avancierte Blasewitz mit insgesamt 3.500 Zuschauern im Waldpark mit großem Abstand zum Besucher-Krösus der höchsten deutschen Spielklasse.