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Was den unbesiegten HC Elbflorenz stört

Die Dresdner bleiben auch im dritten Auswärtsspiel der 2. Handball-Bundesliga ungeschlagen. Doch das Remis in Hüttenberg ist ein vergebener Zähler.

Von Alexander Hiller
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Henning Quade (r.) ist der derzeit einige etatmäßige fitte Kreisläufer des HC Elbflorenz. Auf den 32-Jährigen war in Hüttenberg Verlass.
Henning Quade (r.) ist der derzeit einige etatmäßige fitte Kreisläufer des HC Elbflorenz. Auf den 32-Jährigen war in Hüttenberg Verlass. © Jürgen Lösel

Dresden. Drei Auswärtsspiele, keine Niederlage. Das ist die weiterhin beeindruckende Statistik des HC Elbflorenz in der 2. Handball-Bundesliga. Nach zwei Triumphen in fremden Arenen langte es für die Mannschaft von Trainer Rico Göde am Samstagabend beim noch sieglosen TV Hüttenberg aber „nur“ zu einem 33:33 (15:16).

Mit 5:1 Zählern aus drei Partien sind die Dresdner Tabellenfünfter – und natürlich das erfolgreichste Auswärtsteam der Liga. Allerdings wird sich wohl erst in Wochen oder Monaten herausstellen, ob der eine Punkt aus Hüttenberg nun als Erfolg oder Misserfolg zu werten ist. Direkt am Samstagabend musste man für diese Entscheidung gar nicht genau hinschauen. Während die Hessen ausgelassen jubelten, schlurften die Gästespieler zunächst einmal mit hängenden Köpfen zurück zu ihrer Bank. 

Aufgrund des Spielverlaufs durchaus eine nachvollziehbare Reaktion. Sechs Minuten vor dem Abpfiff führte der HC Elbflorenz mit drei Toren (31:28), dann aber leistete sich die Mannschaft im Angriff einige technische Fehler. Zudem hagelte es Zeitstrafen gegen die Dresdner – vier in den letzten acht Minuten. „Angesichts der 33 Gegentore wäre es einfach zu sagen, die Abwehr stand nicht“, sagte Göde. „Das stimmt, wir fanden da keinen richtigen Zugriff. Aber wir hatten bei eigenem Angriff vorn die Chance, das Ding für uns zu entscheiden“, betonte der 38-Jährige. Doch auch die Offensive rief an diesem Tag nicht ihre beste Leistung ab. 

Was durchaus erklärbar wäre. Mit Jonas Thümmler (Bänderanriss am Sprunggelenk) und Philipp Jungemann (Bänderverletzung) fehlten gleich zwei etatmäßige Kreisläufer – und zwar offensiv wie defensiv. Henning Quade, dritter Kreisläufer im HC-Profikader, war auf dieser Position somit auf sich allein gestellt und verausgabte sich nach Kräften. Sechs seiner sieben Würfe landeten im Tor. Auch Mindaugas Dumcius und Lukas Wucherpfennig trafen im halben Dutzend, Spielmacher Sebastian Greß fünfmal. Dennoch musste Rico Göde festhalten, „dass nicht alle 100 Prozent gebracht haben. Wenn nicht alle volle Pulle gehen, reicht das nicht.“ Wen der Trainer damit meint, wird er nur intern auswerten. „Was mir aber gefallen hat, war, dass man es der Mannschaft angesehen hat, dass sie dieses Endergebnis ankotzt. Das hat sie demütig hingenommen – damit lässt sich arbeiten“, sagte Göde. Am kommenden Sonntag wollen die Dresdner gegen den VfL Lübeck-Schwartau endlich ihr erstes Heimspiel bestreiten, nachdem das Sachsen-Derby gegen Aue am vergangenen Mittwoch wegen eines positiven Corona-Befundes im Gäste-Team kurzfristig ausgefallen war.