Tokio/Dresden. Die Olympia-Qualifikation der Wasserspringer in Tokio begann aus Dresdner Sicht mit zwei Erfolgen für Tina Punzel. In beiden Synchron-Wettbewerben, vom Dreimeter-Brett wie vom Zehnmeter-Turm, kam sie mit ihren Partnerinnen unter die besten vier Paare. Dies sichert jeweils Tickets für die Ende Juli an gleicher Stelle beginnenden Spiele. Damit steht so gut wie fest, dass die 25-Jährige bei Olympia gleich in drei Disziplinen antreten wird. Zwar werden die personengebundenen Tickets erst bei den deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Berlin vergeben, doch die Nominierung ist dann nur noch Formsache.
"Letztendlich haben wir fünf Jahre auf diesen Wettkampf hingearbeitet. Da kann sich jeder denken, welcher Stein uns vom Herzen gefallen ist", erklärte Punzel. Vom Brett war sie mit ihrer Berliner Partnerin Lena Hentschel lediglich als Achte ins Finale der besten zwölf Paare eingezogen. „Im Vorkampf waren wir noch ein bisschen nervös“, sagte Punzel, „da hat man schon gemerkt, dass wir mehr als ein Jahr keinen Wettkampf mehr bestritten haben.“ Deutlich besser lief es für die EM-Silbermedaillengewinnerinnen von 2018 und 2019 dann im Finale. Während die Konkurrentinnen teilweise patzten, zeigte das Duo eine sehr solide Vorstellung und kam auf Platz vier.
Für Punzel lief es vom Turm sogar noch besser. Mit der Berlinerin Christina Wassen landete sie auf Platz drei, allerdings war in dieser Disziplin kein Paar aus China, der dominierenden Wassersprung-Nation, angetreten. Trotzdem machen die Vorstellungen Hoffnung, dass es auch bei Olympia mit einem Podestplatz klappen könnte. "Wir fahren jetzt optimistisch zu den Spielen", so Punzel.
Und es gibt aus Dresdner Sicht noch eine erfreuliche Nachricht: Im Einzelwettbewerb vom Brett wird am Montag neben Hentschel, die seit zwei Jahren in Dresden trainiert, auch Saskia Oettinghaus antreten. Die Rostockerin ist nicht nur an die Elbe umgezogen, sondern startet inzwischen auch für den Dresdner SC. Die 23-Jährige setzte sich in einem internen Ausscheid gegen Jana Lisa Rother aus Berlin durch. Um bei Olympia dabei sein zu können, müsste Oettinghaus nun unter die Top 18 springen und besser sein als Hentschel. Dann könnte sie bei den Spielen gemeinsam mit Punzel, die ihren Platz bereits bei der vergangenen Weltmeisterschaft gesichert hatte, starten.
Martin Wolfram, dritter DSC-Springer beim Weltcup, kämpft zum Abschluss der Wettbewerbe am Donnerstag im Einzel vom Dreimeter-Brett um sein Olympiaticket. Das Nationalteam der Wasserspringer hatte sich in den vergangenen Tagen in Dresden mit Nachttraining auf die Zeitumstellung vorbereitet. Direkt nach dem Weltcup geht es für Deutschlands beste Wasserspringer zur Europameisterschaft nach Budapest.