Dresden. Das Nachwuchsleistungs- und Trainingszentrum von Dynamo Dresden im Dresdner Ostragehege ist ein Prunkstück geworden. Doch der Bau wurde deutlich teurer - unter anderem wegen Altlasten.
Nun sollte der Stadtrat eine Million Euro extra genehmigen. Deshalb trat eigens der kaufmännische Geschäftsführer von Dynamo Dresden Enrico Kabus als Redner auf.
Das Rederecht für Kabus hatte die FDP beantragt. "Diese Förderung ist für uns essentiell", betonte Kabus. Er sei dankbar, dass die Stadt und der Stadtrat Dynamo immer unterstützt haben. "Sie haben einen großen Anteil an der positiven Entwicklung des Vereins."
Zudem seien die Mehrkosten nicht vom Verein verschuldet, sondern beispielsweise angefallen, weil Altlasten im Boden gefunden wurden und beseitigt werden mussten. "Es geht uns finanziell nicht mehr gut", so Kabus. "Aufgrund von Corona büßen wir jeden Monat 500.000 Euro ein, am Ende des Jahres werden uns sechs Millionen Euro fehlen."
Am Ende eine klare Entscheidung
Der Dynamo-Geschäftsführer sagte, Dynamo sei "ein Leuchtturm für die Stadt". Die Profis würden junge Dresdner animieren, Fußball zu spielen. Das komme auch dem Breitensport zugute.
Doch genau dem Breitensport soll die Million Euro nun helfen. Grüne und CDU wollen es nicht ins Trainingszentrum stecken, sondern für andere Sportprojekte einsetzen. "Das ist keine Entscheidung gegen Dynamo", so CDU-Stadträtin Anke Wagner. In dieser Zeit müssten alle sparen. "Es gibt viele Projekte, bei denen man mit einer Million Euro sehr viel tun kann."
FDP, Freie Wähler und AfD erklärten, das Geld müsse Dynamo zur Verfügung gestellt werden. Freie-Wähler-Fraktionschef Jens Genschmar beantragte noch, die Million Euro aus dem Topf für Raum- und Flächenressourcen zu nehmen.
Darauf allerdings erklärte Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD), dass in diesem Topf deutlich weniger ist als benötigt. Schließlich stimmten 49 Stadträte gegen diese Dynamo-Unterstützung und 21 dafür.
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