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Stinkefinger: AfD-Stadträtin vor Gericht

Monika Marschner soll bei einer Dresdner Pegida-Demo im April 2020 Gegendemonstranten beleidigt haben. Sie bestreitet das.

Von Alexander Schneider & Andreas Weller
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AfD-Stadträtin Monika Marschner stand am Freitag wegen Beleidigung vor dem Amtsgericht Dresden.
AfD-Stadträtin Monika Marschner stand am Freitag wegen Beleidigung vor dem Amtsgericht Dresden. © AFD Dresden

Dresden. Die erste Demo nach dem ersten Corona-Lockdown in Dresden hat, natürlich, Pegida veranstaltet. Es war ein Montag, ausgerechnet der 20. April 2020, an dem sich auch noch der Geburtstag Adolf Hitlers jährte. Aus diesem Anlass haben Dresdner Bürger auf dem Neumarkt nicht nur gegen Pegida demonstriert, sondern auch gegen die Versammlungsbehörde des Ordnungsamtes dieser Stadt. Eine Gruppe von drei Leuten trug ein Transparent mit der Aufschrift: „Dresden schäm Dich! Die Welt bleibt zu Hause. Du lässt Nazis raus?!“

Dann war es ausgerechnet Dresdens AfD-Stadträtin Monika Marschner, die den beiden Männer (42, 45) und der Frau (45) ihren ausgestreckten Mittelfinger entgegenreckte. Die so Beleidigten zeigten die 63-Jährige noch vor Ort an, es war ja auch noch genug Polizei vor Ort.

Am Freitag stand die Stadträtin wegen Beleidigung vor dem Amtsgericht Dresden. Sie hatte ihren Strafbefehl, in dem sie zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, nicht akzeptiert und Einspruch dagegen eingelegt. An ihrer Seite Joachim Keiler, nicht nur Strafverteidiger, sondern auch noch sächsischer Landesvize der AfD.

Die Verhandlung endete mit einem Friedensangebot, dass die nicht vorbestrafte Angeklagte angenommen hat. Der Richter stellte das Verfahren gegen Zahlung einer Geldauflage von 250 Euro an die Organisation „Brot für die Welt“ vorläufig ein. So haben alle was davon.

Monika Marschner sagt weiterhin: „Ich habe das nicht getan, das ist nicht mein Stil.“ Sie akzeptiere die Geldauflage. „Um des lieben Friedens willen und weil Brot für die Welt eine Organisation ist, der ich so auch Geld spenden würde.“

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