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Striezelmarkt braucht Jahres-Strommenge von 86 Haushalten

Nach zwei Jahren Corona-Pause soll der Dresdner Striezelmarkt diesmal wieder stattfinden. Ein Stromsparer wird das Advents-Event aber nicht.

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Der Striezelmarkt braucht pro Saison mindestens 200.000 Kilowattstunden Strom. Damit könnten 86 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden - für jeweils ein ganzes Jahr.
Der Striezelmarkt braucht pro Saison mindestens 200.000 Kilowattstunden Strom. Damit könnten 86 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden - für jeweils ein ganzes Jahr. © Archivbild: Matthias Rietschel

Dresden. Trotz der Energiekrise sollen die Weihnachtsmärkte in Deutschland stattfinden dürfen - mit Weihnachtsbeleuchtung. Ein günstiges Adventsvergnügen wird dies trotz aller Spar-Beteuerungen trotzdem nicht, wie das Beispiel Striezelmarkt zeigt.

Der Jahres-Stromverbrauch von rund 86 Zwei-Personen-Haushalten wird in den Striezelmarkt-Wochen auf dem Altmarkt benötigt. Das hat eine Anfrage des AfD-Stadtrats Heiko Müller an die Stadtverwaltung ergeben. Demnach sind von 2015 bis 2019 zwischen 200.000 und 250.000 Kilowattstunden für alle Stromverbraucher auf Dresdens größtem Weihnachtsmarkt zusammengekommen. Dazu gehören unter anderem die Beleuchtung und das, was die Händler für ihre Stände brauchen.

Zum Vergleich: Der Jahresverbrauch für einen Zwei-Personen-Haushalt beträgt etwa 2.000 Kilowattstunden.

"Generell werden die Einrichtungen der Weihnachtsmärkte sowohl energiesparend hergerichtet als auch betrieben und das vorgesehene Beleuchtungskonzept an die aktuelle Gesamtsituation angepasst", erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) in seiner Antwort. Dies spiegele sich aktuell insbesondere im umfangreichen Einsatz von "sehr sparsamen und innovativen LED-Technologien" wider.

Hilbert wurde auch gefragt, wie viel Strom die anderen Weihnachtsmärkte in Dresden verbrauchen, zum Beispiel die auf der Hauptstraße und dem Neumarkt. Dazu konnte Hilbert aber keine Auskunft geben, diese würden privat betrieben. Dr Stromverbrauch sei der Stadtverwaltung deshalb nicht bekannt.

Stadt hat keine Ahnung über Kosten für Adventsbeleuchtung

Auch zur öffentlichen Weihnachtsbeleuchtung insgesamt, etwa auf der Hauptstraße, in der Äußeren Neustadt und in allen anderen Stadtteilen, konnte Hilbert nichts Konkretes sagen. Schon der Begriff "Adventsbeleuchtung", den Müller in seiner Anfrage verwendete, sei eine "allgemeine Bezeichnung, die keiner eindeutigen Definition unterliegt", erwiderte Hilbert.

Die Beleuchtung zur Weihnachtszeit in der Stadt werde sowohl von den öffentlichen Trägern als auch von Privaten bereitgestellt. "Eine Aufschlüsselung und Erfassung in der Stadtverwaltung Dresden erfolgt nicht."

Bereits Anfang September, als die damalige Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) das Energiesparkonzept der Stadt vorstellte, gab es Diskussionen über die Weihnachtsbeleuchtung. Inzwischen steht fest: Zumindest seitens des Freistaats gibt es keine Einschränkungen, was den Stromverbrauch auf den Märkten angeht. (SZ/csp)