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Was vom Striezelmarkt in Dresden bleiben wird

Der Abbau auf dem Altmarkt schreitet voran. Trotzdem gehen Besucher und Händler nicht gänzlich leer aus.

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Der Striezelmarkt wird nach der erneuten Absage zurückgebaut. Die Händler suchen nach Alternativen, um die bestellten Waren an den Mann zu bringen.
Der Striezelmarkt wird nach der erneuten Absage zurückgebaut. Die Händler suchen nach Alternativen, um die bestellten Waren an den Mann zu bringen. © Christian Juppe

Dresden. Stück für Stück wird der Altmarkt in diesen Tagen leerer. Bis voraussichtlich Mitte der kommenden Woche sollen alle Buden abgebaut sein, teilt die Stadtverwaltung mit. Bereits verschwunden sind auch sämtliche Schutzanlagen gegen mögliche Terror-Angriffe. Die Wilsdruffer Straße ist bereits seit Freitag wieder für den Verkehr geöffnet. Wie im letzten Jahr bleibt der Altmarkt jedoch nicht leer.

Es verbleiben der Weihnachtsbaum mitsamt Krippe sowie die Pyramide und der Schwibbogen. Auch der Weihnachtsmannbriefkasten ist angebracht und wird laut Stadtverwaltung regelmäßig geleert. Zusätzlich stehen in diesem Jahr auch der Kalender, die Märchenlandschaft und das Knusperhäuschen als weihnachtliche Dekoration. Täglich erstrahlt die gesamte Beleuchtung von 6 bis 22 Uhr - bis zum 27. Dezember. Die beleuchtete Tanne steht traditionell bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar.

Online-Angebote für Striezelmarkt-Fans

Manche Händler sind mit ihren Buden bereits an andere Orte der Stadt umgezogen. Einige versenden ihre Waren auch über Webshops oder telefonische Bestellung. Striezelmarkt-Fans finden auf der Website des Striezelmarktes ein Händlerverzeichnis mit allen Kontaktmöglichkeiten. "Wir hoffen, dass wir auf diesem Wege Händler und Menschen auf der Suche nach Geschenken gewinnbringend verbinden können", so Franke.

Auch die jährlich neu aufgelegten Glühweintassen können Dresdner, Gäste und Striezelmarkt-Fans noch erwerben. "Zahlreiche Anfragen zeigen, dass die Striezeltassen ein beliebtes Andenken und eine besondere Geschenkidee sind. Mit den Tassen zaubern wir ein wenig Striezelmarktstimmung in die heimischen Wohnzimmer", sagt Lars Knüpfer, Geschäftsführer der Dresden Information. Bereits jetzt sind über tausend Tassen verkauft, auch die limitierte Sammlertasse ist gut nachgefragt. Die Tassen sind online bestellbar oder persönlich im Stollenmarkt an der Frauenkirche zu haben.

Hilfsprogramm für Händler reichen noch nicht aus

"Wir haben als Stadt Dresden gemeinsam mit dem Sächsischen Städte- und Gemeindetag uns sofort an den Freistaat gewandt und die dringend erforderlichen Hilfen für die betroffenen Branchen eingefordert. Diese Hilfen müssen schnell und unbürokratisch kommen", sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Die bislang vom sächsischen Wirtschaftsministerium und dem Bundeswirtschaftsministerium aufgezeigten Corona-Hilfen können nur eingeschränkt den hohen Aufwand und den Schaden der Weihnachtsmarkthändler ersetzen. Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, betont: "Die Hilfen gehen in die richtige Richtung, aber nicht weit genug. Es ist ein Programm notwendig, das den nachweislich entstandenen finanziellen Aufwand aller Händler und Betreiber sämtlicher Weihnachtsmärkte der Stadt vollumfänglich ersetzt und in Härtefallsituation auch den Lebensunterhalt im Dezember sichert."

Händlersprecher Heiko Meyer fordert Hilfen für die Betroffenen wie im Vorjahr: "Durch den weit fortgeschrittenen Aufbau brauchen wir eine umsatzbasierte Entschädigung wenigstens auf dem Niveau der Hilfen von 2020. Die Überbrückungshilfen III Plus reicht nicht aus, weil sie entscheidende Ausgaben der Händlerinnen und Händler wie etwa private Versicherungen, Finanzierungsraten und Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt." (SZ/jj)